Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
plattensammlerSo unterschiedlich kann das sein. Mich interessieren Horrorfilme seit (vielen) Jahren nur noch am Rande.
Wobei oft (wie Cronenberg schon oft auch für sich selbst in Interviews geschrieben hat) der unterschiedlich ausgeprägte Horror/Thriller nur der Genereahmen ist, innerhalb dessen sich die eigentliche Intention des Films abspielt. Ähnliches gilt für viele andere Genres, insofern sie einen doppelten Boden bieten. Fremdenangst, politische Vefolgung, Aids (The Fly) etc. Deshalb ist für mich kein Genre ausgeschlossen, egal wie explizit die Darstellung sein mag, solange der Inhalt zum nachdenken und deshalb auch zur Unterhaltung beiträgt.
Manchmal dreht sich die Geschichte nur um sich selbst und um der Spannung willen, wie in SAW, den ich aber nie mochte und die Folgefilme nie angeschaut habe. Dagegen sind z.B. die ersten beiden Hostelfilme zwar Torture Porn, aber funktionieren auch auf einer sarkastischen und Genderrollen-Ebene, zumal der zweite Teil dann den Spieß auf infame Weise umdreht.
Ich kann aber absolut verstehen, wenn jemand das nicht sehen will, weil es ihm persönlich unangenehm ist, aber aus Sicht der Originalität liegen für mich z.B. zw. SAW und Hostel Welten.
Sehr interessant fand ich gerade Produktionen der letzten Jahre, die den Horror/Thriller-Rahmen wieder auf einfallsreiche Weise durchdringen, wie Get Out/ US oder dem in einer unbestimmten Zeit spielenden It Follows. Dasselbe gilt natürlich auch für Serien.
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