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ford-prefectFerner halte ich bei einer inhaltlichen Bewertung eines Films die Kategorie, ob ein Werk unterhaltsam ist oder nicht, nicht für zwingend essentiell oder erforderlich. Aber Starship Troopers ist ja ein Hollywood-Film, kein Arthouse, so dass das Kriterium Unterhalsamkeit im Vordergrund steht.
Erstens ist Starship Trooper überhaupt kein Hollywood Film in dem negativen Kontext der dir vorschwebt, auch wenn er teils in L.A. gedreht wurde, aber eben auch in South Dakota. Er wurde auch überhaupt nicht gefällig für den US Amerikanischen Markt gedreht, sondern dient mit seiner Fassade wie ein Trojanisches Pferd um die faschistische Gewalt in die Köpfe des Zuschauers zu schmuggeln. Lies mal dazu aus Wiki:
In a 2014 interview on The Adam Carolla Show, the actor Michael Ironside, who read the novel as a youth, said that he asked Verhoeven, who grew up in the German-occupied Netherlands, „Why are you doing a right-wing fascist movie?“ Verhoeven replied, „If I tell the world that a right-wing, fascist way of doing things doesn’t work, no one will listen to me. So I’m going to make a perfect fascist world: everyone is beautiful, everything is shiny, everything has big guns and fancy ships but it’s only good for killing fucking Bugs!“
Also keine erstrebenswerte Welt.
Spätestens bei den Wochenschauen, den Propagandafilmen und der langen Ledermänteln der Offiziersuniformen muß es eigentlich auch bei dem letzten Klick gemacht machen.
Bei mir steht übrigens die Unterhaltsamkeit immer im Vordergrund eines Films, egal welcher Filmtyp es ist. Egal aus welcher Epoche. Diese Unterscheidung der eine Filmtyp als Actionfilm soll nur unterhaltsam, aber nicht hintergründig zum nachdenken bewegen b.z.w. der andere soll hauptsächlich zum nachdenken bewegen aber nicht unterhalten, gibt es bei mir nicht.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko