Antwort auf: Auswertung der Umfrage – Die 20 besten Tracks von Neil Young

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wahr

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Riesendankeschön an @stefane für die großartige Moderation und Auswertung der Umfrage!

Es ist schon erstaunlich, dass trotz der enormen Dichte an fantastischen Tracks dann doch ein einziger so weit vor den anderen liegt. Aber auf Cortez können sich dann eben die meisten einigen. Wohin es führt, wenn man Gold im Herzen sucht, zeigt Cortez, der Mörder, sehr beeindruckend: In Tod und Verderben. Oder in gepflegte Langeweile, das zeigt dann aber ein anderer Song. Cortez The Killer ist von Langeweile weit entfernt. Schön auch, dass einige Tracks von On The Beach weiter vorne gelandet sind. Keine Platte versteht es so, den Augenblick einzufangen, wenn man am Boden ist und langsam beginnt sich wieder aufzurappeln. Und das nicht als Pose, sondern ganz real aus dem Lebensinnern herausgebogen. Konstatierend, noch in der Erschöpfung, ruhig erzählt, sich manchmal Bildern hingebend, die Young während er sie singt, vielleicht selbst noch nicht zur Gänze versteht. Das da einer nicht gewillt war, den Hörer mit ein paar schönen Melodien und leckeren Hooks davonkommen zu lassen, das konnte man aus Beach lernen. Für mich steckt da auch eine persönliche Geschichte drin, warum On The Beach mein wichtigstes seiner Alben geworden ist. Aber das tut hier nichts zur Sache. Später hat Young dann auch mit anderen Volten verstört, hat Feedback-Lärm zusammengeschnitten, seine Gitarre mit Wut aufgeladen, dann wieder Vollbremsungen hingelegt, wenn man das Gegenteil erwartet, und manchmal hat er diese Vollbremsung auch in einen einzigen Song eingebaut, wie in Sedan Delivery (Platz 123 mit nur zwei Nennungen, ich wusste nicht von dieser Möglichkeit). In den 80er Jahren haben sich viele von ihm abgewendet, was auch nicht so schwer war, aber ich finde einiges wartet aus der Zeit auf seine Entdeckung. Ein Track wie Violent Side von Landing On Water etwa. Oder das große Misfits. Irgendwann später, so ab den Nullerjahren, habe auch ich mich nach und nach von Young abgewendet. Er konnte mich nur noch sporadisch erreichen, aber so ist es eben. Immerhin sah ich ihn in der Zeit live im Hamburger Stadtpark mit Crazy Horse. Das war schon klasse. Er hat mich mit seiner Kunst eine lange Zeit aufgefangen, aufgebaut, erfrischt und verstört. Mehr geht eigentlich nicht. Ich hör ihn immer noch gerne, aber seine Veröffentlichungen lasse ich wohlwollend an mir vorbeiziehen. Ab und an fährt mein Arm dann aus und greift doch noch mal zu.