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herr-rossiAber wir sprachen nicht von einem „sehr guten Spätwerk“, davon gibt es viele, sondern von: ikonisch, karriere- und epochedefinierend, genreprägend, tausendfach gecovert und in Soundtracks verwendet, werden von jedem nach nur 3 Sekunden Intro erkannt, stehen im Wikipedia-Artikel gleich im ersten Absatz, also die „Blowin‘ in The Wind“-, „The Times They Are A-Changin““, „Like A Rolling Stone“-Liga. Diese Art Song suchst und findest Du auf „sehr guten Spätwerken“? Da bin ich aber mal gespannt, mir fällt kein einziger Song von Dylan, den Stones, Young, Macca oder sonst wem aus dieser Liga aus den letzten 30 Jahren ein, der diesen Maßstäben entspräche.
Im Großen hast du vollkommen Recht. Musik ist wohl die einzige der populären Kunstformen, bei der das Alter des Acts Gewicht hat. In der Literatur, im Film oder in der bildenden Kunst spielt das Alter hingegen eine geringere Rolle. Leonard Cohen fällt mir jedoch als bekannte Ausnahme in der Musikwelt ein. Seine Top10 auf Spotify setzt sich wiefolgt zusammen: zwei Lieder aus den 1960s, ein Lied aus den 1970s, vier Lieder aus den 1980s, ein Lied aus den 2000s und zwei Lieder aus den 2010s. Solch eine bunte Mischung durch die Jahrzehnte ist äußert, äußert selten. Von Dylan kam nach „Hurricane“ keine Nummer mehr, die es vom Bekanntheitsgrad mit dem erwähnten Lied oder den Liedern davor aufnehmen konnte. Bei den Stones dasselbe mit „Start Me Up“. Und beide Aufnahmen liegen mindestens oder gar über 40 Jahre zurück.
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