Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Louis Sclavis – L’Imparfait des langues | Um den Dreh rum hab ich Sclavis‘ Band auch mal live gehört, bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass es dieses Line-Up gewesen ein muss. Der Leader an Klarinette, Bassklarinette und Sopransax, Marc Baron am Altsax, Paul Brousseau an Tasten, Elektronik und Gitarre, Maxime Delpierre an der Gitarre und François Merville am Schlagzeug. Ich hab vom Album eine Kopie, die mein damaliger Chef mir mal zog, der ein grosser Sclavis-Fan war … hatte sie verlegt und vorhin wieder gefunden, drum hole ich sie nach (kam 2007 heraus, aufgenommen wurde das Album im April 2005 in La Buissonne).

Ach ja, gefunden, und das drollige Fürstenhaus von Monaco spielt da auch noch eine Rolle:

Was hat der Tod von Fürst Rainier von Monaco mit der Band von Louis Sclavis zu tun? Der Klarinettist und Sopransaxofonist Louis Sclavis erhielt vom Festival Le Printemps des Arts in Monaco einen Auftrag für ein neues Projekt. Am 6. April 2005, ein Tag vor der Premiere, verstarb der Fürst überraschend und das Konzert wurde abgesagt. Sclavis ging mit der jungen Band umgehend ins Studio von Buissonne in Pernes-les-Fontaines und spielte an einem Tag die vierzehn Titel für die CD «L’imparfait des langues» ein. Die Kompositionen von Louis Sclavis haben oft eine verspielte tänzerische Leichtigkeit. Diesen Aufnahmen spürt man zusätzlich die zarte Frische und die Lust am Experiment an. :: | ::: ::: Louis Sclavis hat in den achtziger Jahren im Umfeld der in Lyon domizilierten Musikerorganisation ARFI (Association la Recherche d’une Folklore Imaginaire) mit der Diskussion um eine «imaginäre Folklore» begonnen und wesentlich zur Formenvielfalt des Jazz in Frankreich beigetragen. Seine oft beinahe kammermusikalisch anmutenden Kompositionen hat er für «L’imparfait des langues» noch um weitere Spielarten erweitert und seiner neuen Crew genügend Raum für Improvisationen gelassen. Einzig der Schlagzeuger François Merville war schon öfters im Umfeld von Sclavis anzutreffen, die übrigen haben eine Vergangenheit, die im experimentellen Rock und weniger im Jazz liegt. Der Multiinstrumentalist Paul Brousseau, der Gitarrist Maxime Delpierre und der erst 24-jährige Altsaxofonist Marc Baron loten zusammen mit Sclavis und Merville das ganze Spektrum zwischen zart hingetupften Minimalismen und expressivem Kollektivspiel aus.

https://2017.taktlos.art/taktlos07-louis-sclavis-limparfait-des-langues/index.html#more-42

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