Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#11601405  | PERMALINK

vorgarten

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gypsy-tail-windDu hattest damals schon reagiert – aber da ich aus der Distanz sehr lauwarm eingestellt war gegenüber Stenson und Deine Rückmeldung soweit ich mich erinnere in die Richtung von „wenn Du die früheren Alben magst …“ ging, liess ich es halt bleiben. Es war die Bemerkung neulich zu Stenson/Geri Allen, die mich wieder so richtig neugierig machte … hatte an sich nur vor, die Touchstones-CD („War Orphans“) und „Serenity“ zu kaufen, aber „Reflections“ musste dann auch noch her, und die haben alle ziemlich eingeschlagen (also kamen „Cantando“, „Indicum“ und „Contra la indecisión“ auch noch auf den Zettel und liegen inzwischen hier, alle noch ungehört.

genau, der merkwürdige stenson/allen-vergleich kam von mir, war aber eher so gemeint, dass stenson meiner ansicht nach erst in den 90ern seine unverwechselbare stimme gefunden hat und da sehr vergleichbar zu den zeitgenoss*innen agiert (allen war ja ab mitte der 80er durchaus stilprägend), nicht unbedingt, dass es da direkte verbindungen gäbe.

bin gerade am ende meiner charles-lloyd-auf-ecm-reise, danach ging er ja zu blue note, nahm da zumindest auch nochmal mit der besten begleitband der welt auf (PASSIN‘ THRU), es gibt auf ecm allerdings noch das ATHENS CONCERT mit maria farantouri, da komme ich gerade nicht dran und ich weiß auch nicht, ob das was für mich wäre.

charles lloyd, jason moran, hagar’s song

das ist auf jeden fall was für mich, moran wird mir sowieso immer wichtiger, vielleicht doch der beste jazzpianist der letzten 20 jahre? er schafft in der begleitung völlig neue kontexte, es wirkt fast so, als hätte er sich mit ellington, strayhorn usw. länger beschäftigt als lloyd, manchmal dreht er dann ganz neue schleifen, die in etwas sehr aktuelles führen. aber dann geht ein zartes „you’ve changed“ in die 30-minütige suite über lloyds großmutter über, wo moran ihn in aller tiefe abholt (wie er das auch bei shepp hinkriegt), und dann tauschen sie spezialitäten aus: moran kommt mit earl hines, lloyd mit den beach boys (mit denen er ja damals gespielt hat). hört sich alles nicht mehr wie ein ecm-album an.

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