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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
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vorgarten
gypsy-tail-wind
Keith Jarrett – The Melody at Night, with You | Den Tag beschloss ich dann mit dem hier neulich mehrfach erwähnten Solo-Album, das Jarrett zuhause aufnahm, als das schlimmste seiner Krankheit überstanden war. Mich packt das auch dieses Mal nicht sehr, aber ich war am Ende zu müde und habe mir vorgenommen, das Album noch ein paar weitere Male zu hören. Jarretts Spiel in, seine Improvisation über „I Got It Bad and That Ain’t Good“ straft aber alle Behauptung Lüge, hier würde jemand völlig ohne Virtuosität auftreten?
darüber musste ich jetzt nochmal nachdenken. das album ist schwer zu greifen, so kategorien wie virtuosität (gypsy), emotionalität (thelonica) oder kontrolliertheit (ich) müsste man jetzt stark differenzieren (ich finde ja z.b., dass auch billie holiday bei aller emotionalität immer äußerst kontrolliert interpretiert, das widerspricht sich nicht, hat mich aber am anfang sehr verwirrt). „i got it bad“ trägt ihn tatsächlich ziemlich weg und scheint nicht so anders als frühere einspielungen. aber wenn man mir das album im blind fold test untergschoben hätte, wäre ich wohl nicht auf jarrett gekommen. oder vielleicht doch? das besondere scheint mir jedenfalls im zugriff auf die kompositionen zu liegen – hat man sonst den eindruck, dass er sich in sie hineinversenkt oder als ausgangspunkt für etwas bestimmtes anderes verwendet, klingt es hier so, als würden sie ihn stützen, ihm halt geben. besser kann ich es nicht ausdrücken. fragil finde ich den vortrag nicht, eher, eben: abgestützt. das mit den standards wird für mich ein herbst&winter-thema, glaube ich.
Was für dieses Thema wie ich finde passende Jahreszeiten sind …..
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)