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Keith Jarrett – La Scala | Nach DeJohnette gab es noch zwei Runden Keith Jarrett … hier mal wieder eine relative Seltenheit („Voice in the Night“ von Lloyd ist noch so ein Fall): anderes Cover bei der CD und beim Pappschuber (bei Lloyd ist auf ersterem gar nichts angeschrieben, dort fehlt quasi das Cover, wenn die Pappe abhanden kommt). Die Musik hat mich gestern mehr gepackt als je zuvor, v.a. der erste Teil mit seinen langen, zum Teil sehr kargen Passagenen, den Drones etc. (Cover von Mayo Bucher, Design von Michael Hofstetter – Hofstetter hat auch „Tokyo ’96“ gestaltet, das andere „Überbrückungsalbum“, wie man bei allen anderen Labeln sagen würde, aber ECM sind solche „Verspätungen“ von 1-2 Jahren ja ganz normal. Finde Hofstetters Covers nicht immer so super, aber ich kann sie inzwischen halbwegs korrekt erraten … aber das hier ist ein Bucher-Cover, ganz klar – im Gegensatz zu Rehm, von dem ich im 1600er-Range nur einzelne habe und die finde ich nicht gerade eindeutig von denen Kleis‘ zu unterscheiden).
Keith Jarrett – The Melody at Night, with You | Den Tag beschloss ich dann mit dem hier neulich mehrfach erwähnten Solo-Album, das Jarrett zuhause aufnahm, als das schlimmste seiner Krankheit überstanden war. Mich packt das auch dieses Mal nicht sehr, aber ich war am Ende zu müde und habe mir vorgenommen, das Album noch ein paar weitere Male zu hören. Jarretts Spiel in, seine Improvisation über „I Got It Bad and That Ain’t Good“ straft aber alle Behauptung Lüge, hier würde jemand völlig ohne Virtuosität auftreten?
Mir geht es mit La Scala ähnlich auch wenn mich das Album seit dem Veröffentlichungstag sehr intensiv begleitet. Der erste Teil gehört für mich zu den besten fünf Momenten in Jarretts gesamter Schaffenszeit, das ist Musik, die ich immer und immer wieder mit Begeisterung höre, das ruhige Ansteigen, die Drones. The Melody At Night, With You fasziniert mich auf ganz andere Weise, höre es aber im Vergleich deutlich weniger.
Was Drum Ode betrifft, so hat @vorgarten das Album nebenan recht gut beschrieben, in meiner Gunst liegt es wahrscheinlich deshalb deutlich höher, da bei mir allein Richard Beirachs E-Piano-Sound (im Zusammenspiel mit Abercrombie und Perla) Begeisterungen auslöst. Das ist alles nichts Neues, was man nicht bereits bei RTF oder Miles oder Santanas Band gehört hat aber das Ensemblespiel packt mich hier durchaus. Das CD-Cover ist aber tatsächlich unpassend.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...