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„In Concert“ bietet 12 Stücke lang den Gegenpol, und zu des Sammlers Freude finden sich neben den zu erwartenden Überschneidungen mit dem Programm von „Made in Japan“ eine ganze Reihe sehr triftige Gründe, sich „In Concert“ zusätzlich zum Konzert aus Fernost ins Regal zu stellen. Meines Wissens nämlich bietet „In Concert“ die einzigen Live-Einspielungen von „Never Before“ und „Maybe I’m a Leo“. Das Gros des restlichen Programms kennen eingeschworene Sammler zwar bereits von „Made in Japan“ (und Live-Versionen von „Mandrake Root“ und „Wring that Neck“ erscheinen auch auf unter dem Titel „Scandinavian Nights“ veröffentlichten Aufnahmen aus dem Jahr 1970), aber die Frische und Unverbrauchtheit, in der sich die Band auf „In Concert“ präsentiert, sprechen für sich – Blackmores Gitarrenarbeit auf dem knapp 19 Minuten langen Instrumental „Wring that Neck“ ist einfach herausragend, auch Jon Lords lange Solopassagen z. B. in „Mandrake Root“ sind erste Sahne. In nicht weniger guter Form präsentiert sich Sänger Ian Gillan, der in den Frühtagen der Band die unverwechselbaren hohen Schreie in „Child in Time“ noch mühelos meistert.
Die zweite CD bietet einen umfassenden Ausblick auf das zum Zeitpunkt der Aufnahme noch nicht veröffentlichte sechsten Studioalbum „Machine Head“: Bis auf „Pictures of Home“ sind alle Stücke des Albums in der Set List des Abends vertreten, zusätzlich gibt’s im Anschluss noch eine tolle Version des Rock’n Roll-Klassikers „Lucille“.Was mir beim jüngsten Anhören der famosen Doppel-CD außerdem besonders positiv aufgefallen ist, ist die ungemein intim wirkende Atmosphäre der im Februar 1970 in den Studios der BBC und im Juni 1972 im Londoner „The Paris Theater“ entstandenen Aufnahmen. Beide Aufnahmen wirken sehr unmittelbar und unterscheiden sich klanglich deutlich von den offenkundig in größeren Hallen vorgenommenen Aufnahmen aus Tokio und Osaka; die Moderationen eines BBC-Sprechers tragen zusätzlich zum akustischen Eindruck eines vor vergleichsweise kleinem Publikum aufgenommenen Konzerts bei. Lobende Erwähnung verdient ferner das Booklet der CD, dessen „Liner Notes“ von keinem Geringeren stammen als Deep Purple-Kenner und -Intimus Simon Robinson vom renommierten Fanclub der „Deep Purple Appreciation Society“.
Naja, dann muss ich ja wohl wieder selber ran….wie bei dem Buch.
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“