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naja…
keith jarrett at the blue note, samstag, zweites set –
wieder die chet-baker-beschwörung, für bill evans schleppt jarrett zu sehr. how deep is the ocean, imagination, i fall in love too easily. überraschung hier „close your eyes“, eins von zwei halb-bekannten standards der königin der tin pan alley, bernice petkere (das andere wäre „lullaby of the leaves“, was ja auch toll ist). und die antwort: „i’ll close my eyes“. bis hierhin läuft alles sehr geschmeidig. dann kommt das finale. von „I’ll fall in love…“ gibt es nur schwebende 5 minuten als startrampe, für die dejohnette schon mal wieder bis auf seine fingerkuppen abrüstet. dann eine prozession auf eigentlich nur 2 akkorden, die jarrett aber immer mehr anreichert. furioses erstes crescendo, dann ein trance-artiges versinken, dejohnette wechselt unmerklich von fingerkuppen auf fellschlägel, dann, in einem unglaublichen moment kollektiver gleichzeitigkeit, schlägt er ein kleines becken an und löst damit einen gewittersturm aus. wo das mal angefangen hat, lässt sich spätestens hier nicht mehr eruieren, man kann das nur immer wieder anhören. ein kleiner blues beendet den arbeitstag.
ich hatte völlig vergessen, wie gut die aufnahme klingt, vor allem, wenn man sie sehr laut hört, quasi aus der ersten reihe. und meine erinnerung an ein zu schweres drumset für den kleinen ort war völliger quatsch. bzw. „stuss“, wie es hier neulich hieß.
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