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vorgarten
gypsy-tail-wind… will da nicht zu sehr herummutmassen, aber hat Alice in ihrer Musik versucht, die Leerstelle als solche stehen zu lassen, statt sie selbst oder mit anderen Leuten zu füllen? Die Versuche, sie mit Sanders bzw. Henderson/Sanders zu füllen, gehören ja schon zu ihren besten Alben, aber andererseits stechen die zwei Alben ja gerade auch heraus und v.a. das mit beiden Saxern klingt, wie habe ich es neulich formuliert, konventioneller „jazzig“? Also weniger diesem sonst wirklich eigenen musikalischen Kosmos zugehörig? „Infinity“ als Artefakt bringt die beiden Welten irgendwie ziemlich perfekt zusammen – bin gerade echt total überrascht!
ich glaube wirklich, dass sie die lücke als solche deutlich machen wollte. das mit sanders und shepp war gemeinsame trauerarbeit, mit henderson (mit dem sie vor john mal zusammen war, hab ich irgendwo gelesen) und lowe funktioniert das sowieso anders. und mit der wurlitzer hat sie dann selbst versucht, diese stimme wieder in ihre musik hereinzuholen bw. hörbar zu machen – das passiert dann am krassesten in dem live-trio und der 40-minütigen „leo“-version. aber bei INFINITY denkt man echt, sie hat john eigentlich die ganze zeit im ohr gehabt, und jetzt können auch wir ihn hören.
Genau – da ist er plötzlich, und das ist echt faszinierend!
Wo gibt es denn Shepp?
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