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The Doug Sides Ensemble – Perseverance
eben aus der Post geholt, „Have 2, Want 0“ bei discogs, aber fuer mich schon laenger auf der Liste, und das aus mindestens zwei Gruenden: Erstens, ist das hier mal wieder ein Album der Achse Gijs Hendriks – Bert van Erk, auch wenn der Drummer Doug Sides der Leader ist… zweitens hoert man Klavier Ron Wilson, den ich aus der Open Sky Unit der Familie Pelzer sehr schaetze… Doug Sides ist jetzt nicht der groesste aller Namen, aber er hat credentials bis in die fruehen 60er, Katanga von Curtis Amy ist vielleicht das Highlight, aber er spielt auch auf Alben von John Handy, Johnny Griffin, Sonny Still, Walter Bishop Jr… Posaune spielt Steve Galloway, auch das ein Name aus der zweiten Reihe mit einschlaegigen credentials wie Phil Cohran, The Awakening, Cleveland Eaton, Eddie Harris, Bo Diddley, Count Basie… Floete spielt Doug Sides Partnerin Marilyn Mead, sagte mir nichts, wurde aber damals wohl von deutschen Kritikern als Wynton Marsalis der Floete gehandelt (steht hier), ganz so schlimm ist es nicht… Hier kann man sich ihr Promotionskonzert zum Doktortitel von 1988 anhoeren – sowas muss ja heutzutage oeffentlich zugaenglich sein… zweite promovierte Kraft in der Band ist der Bassist Roger Cooke, der auf etwa der Haelfte der Tracks van Erk ersetzt… er kam in den 70ern als Sideman von Chris Hinze in die Niederlande, wo er nur noch gelegentlich als Musiker arbeitete… ich kenne ihn tatsaechlich vor allem aus seinem (und meinem) buergerlichen Beruf, er ist zB einer der Erfinder der Vine-Copula (hier hat er sehr Informationen ueber sein Leben jenseits der Musik zusammengestellt)
Ausser Hendriks und van Erk ist das hier eine Band von Americans in Europe, genauergesagt in den Niederlanden… der Name des Labels („DS“) und die Katalognummer („CD-001“) deuten auf eine Eigenproduktion hin… Datieren will ich das Album auf ca 1990, Sides lebte ab 1988 in Europa, die Wege von van Erk und Hendriks trennten sich 1993, in dem Artikel ueber Mead von 1991 wird ein Album mit Sides, das auf Philips erscheinen soll, erwaehnt – das mag das hier durchaus gewesen sein… Es gibt noch ein spaeteres Album der beiden, das dann auf Laika herauskam… Restlos ueberzeugt bin ich noch nicht, ein bisschen lose wirkt es hier und da, nicht so zwingend, wie man es sich wuenschen wuerd… und ich glaub es ist auch nicht so furchtbar gut aufgenommen… Aber immerhin ist es eine weitere Gelegenheit, Ron Wilson in Aktion zu hoeren – und davon gibt es nicht allzu viele
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