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Anonym
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@wolfgang: Ich hoffe, es ist Dir nicht zu viel “Steven Wilson” in Deinem Faden.
Ich möchte noch kurz auf die interessanten Beobachtungen von @herr-rossi eingehen. Ich höre auch einiges ähnlich wie Du und würde es dem Art-Pop zuschreiben. Steven Wilson hat sich mit dieser Platte nicht neu erfunden, er hat Elemente, die schon lange seine Musik prägten, lediglich etwas anders verpackt. Man hört z.B. Anklänge an die frühen Procupine Tree, diese ambient-artigen Synthesizer, seine Art diese herrlichen kurzen Pop Songs zu schrieben “12 Things I Forgot” etc.. Somit ist es ein erkennbares Steven Wilson Album, dass durch den Produzenten David Kosten in, für Wilson Verhältnisse, teils ungewohnte Soundästetik gepackt wurde.
“Eminent Sleaze” oder “Self” sind sicher recht ungewöhnlich im Wilson Kosmos. Bei ersterem hört man entfernt eine Anlehnung an Rhythmus betonten Art-Pop der 80er (Peter Gabriel, Talking Heads). Wilsons Musik mit Porcupine Tree schielte ja auch immer wieder in die Vergangenheit. Und wenn man sich das 1995er Tears For Fears Album “Raoul & The King Of Spain” anhört, vor allem den Titeltrack, dann hört man erstaunlicherweise auch Procupine Tree heraus. Diese schwebenden Gitarrentoene, ein pulsierender Bass synchron mit den Drums, von flächigen Synthesizern getragen. Wilson selbst ist ein großer Freund des Albums und hat sich dessen Produzenten Tim Palmer für “In Absentia” an Bord geholt. Und so sind auf “In Absentia” auch Anleihen an “Tears For Fears” vorhanden.
Ich denke jedoch, dass es nicht unbedingt ein Album für seine Fans ist. Einige wünschen sich von Wilson halt dann doch eher etwas mehr “Prog” als “Pop”. Wobei seine Musik noch nie hochkomplex war. Wilson ist ein Meister der Produktion und der Klang-Ästhetik. Doch seine Zutaten beim komponieren haben sich gar nicht mal so stark verändert. Sein Produzent hat dazu beigetragen, dass es den Anschein einer radikalen Veränderung ist.
Ich finde im übrigen die EP “The B-Sides Collection” zum Album sehr interessant und hätte mir gewünscht, dass es zwei, drei Songs daraus auf das Hauptalbum geschafft hätten (statt “Personal Shopper’).
Hier daraus:
“Move Like A Fever”
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