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die letzten drei Muse Alben von Patterson haben eins gemeinsam: Sie wurden von Saxophonisten produziert (Richie Cole, Houston Person, John Simon) und tragen eigentlich nicht mehr sehr direkt die Handschrift des Labels… Scheinbar gab es noch mehr solche Alben wie man hier nachlesen kann
Tim Price
Somewhere, there are a bunch of master takes that Joe Fields from MUSE records had that he did with Don [Patterson] and Billy [James] & me [Tim Price]. A few guests were Emily Remler and Hank Crawford brought a tune by just for me-and we recorded it then. That stuff shoulda been put out over 26 years ago!!!
Don Patterson – Why Not…
ich beginne mit der Houston Person Produktion… jeder Sammler von Soul Jazz weiss, dass Houston Person bei seinen 70er Alben immer wieder den gleichen simplen Trick probierte: Durch offensiv softpornografische Coverart kommerzielles Verbiegen vortaeuschen, aber dafuer bei der Musik relativ kompromisslos den gleichen Hard Bop spielen wie immer schon… Also, ich kenn dies und das nicht, aber wenn man nur auf die Lineups guckt… muessen die Alben eigentlich super sein, auch wenn sie unmoeglich aussehen… was ein bisschen schade ist, ist, dass Person nicht der spannendste Saxophonist der Jazzgeschichte ist… aber auf dem Album hier wirkt er tatsaechlich nur als Produzent…
Also: eine lupenreine Orgel Hard Bop Band, Idris Muhammad und Eddie McFadden bilden mit Patterson das Fundament, McFadden spielt auch ein paar schoene Soli… nach seiner schon damals laengst vergangenen Zeit bei Jimmy Smith und Johnny Hammond Smith ist er im wesentlichen durch zwei dieser Houston Person Produktionen dokumentiert (hier noch)… Virgil Jones ist der beste Trompeter des Orgeljazz… Saxophon spielt Bootsie Barnes, eine Hard Bop Legende aus Philadelphia… Barnes wuchs mit Leuten wie Lee Morgan, Bobby Timmons, Spanky deBrest, Lex Humphries in Philadelphia auf, spielte damals noch Schlagzeug… waehrend die anderen dann ab Mitte der 50er Karriere machten, sass Barnes eine Haftstrafe wegen Mord ab (ein Missverstaendnis zwischen lokalen Gangs), was ihm genug Zeit gab, das Saxophonspiel zu erlernen … und waehrend Morgan, Timmons und andere schnell lebten und frueh dahingerafft wurden, hatte Barnes eine jahrzehntelange Karriere und starb erst letzten Herbst an den Folgen von Covid19… was soll man sagen – eigentlich ist auch das hier ein essentielles Album fuer jeden Orgeljazzfreund…
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