Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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John Abercrombie/Marc Johnson/Peter Erskine | Überspringe eine Nummer (Gismonti, ev. danach noch) und höre die tolle Trio-Scheibe mit demselben neuen Abercrombie-Trio. Dass ich bei „Getting There“ vom ersten Eindruck her gewisse Reservationen habe, liegt übrigens absolut nicht an Michael Brecker, eher an einem Zuviel von Gitarrensythesizerklängen. Mit solchen geht es hier auch los im Opener „Furs on Ice“ von Johnson – und dann der Applaus: echt jetzt? Inzwischen weiss ich es ja, aber beim ersten Hören war ich überhaupt nicht drauf gefasst, dass das eine Live-Aufnahmen ist. Gerade bei den Gitarrenalben kommen im Studio ja oft mehrere Spuren zum Einsatz und so ein Live-Album ist allein deshalb schon interessant zu hören. Und im zweiten Stück, „Stella by Starlight“, ist Abercrombie dann an der regulären Gitarre zu hören, kann sich sogar ein paar angedeutete Klischees nicht verkneifen, während Johnson/Erskine das ganze scheinbar zerfallen lassen – was natürlich nie passiert sondern nur zweit, wie souverän die zwei mit dem Beat spielen können, wie es ihnen gelingt, fast alles aufzulösen ohne deshalb je aus der Form zu fallen … das macht schon sehr viel Spass, aber ein Lieblingsalbum ist das jetzt auch nicht direkt (es reiht sich aber bestimmt recht weit oben im Abercrombie-Ranking ein). Und die Scheibe ist eine Stunde lang – sind ja inzwischen (rec. April 1988, rel. 1989) im CD-Zeitalter angekommen, aber gemäss Discogs war auch die LP praktisch gleich lang (nur einn paar Sekunden Differenz).

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