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Harry Pepl/Herbert Joos/Jon Christensen – Cracked Mirrors | Drei beim Frickeln … Pepl spielt seine Gitarre inkl. „Roland Midi Guitar System“, und auch etwas Klavier, Christensen diverse Utensilien („drums“ steht hier als Sammelbegriff) und Joos erzeugt Töne am Flügelhorn … glaub das ist noch eine LP, die ich noch gar nie angehört hatte. Auch nach dem atmosphärischen Opener „Wolkenbilder 1“ von Joos geht es nicht etwa in Form eines regulären Jazz-Trios weiter: „Reflections in a Cracked“ Mirror (eins von Pepls sechs Stücken, es gibt noch „Wolkenbilder 2“ von Joos) beginnt mit einer Drum-Machine, Ambient-Klängen (Stimmen, liegende Töne, Delay oder Loops/Echos der Gitarre), über die Pepl sein schnelles Gitarrenspiel legt, während Christensen sich vom Drum-Computer etabliert und auch noch ein paar Klavierostinati auftauchen … was macht Joos hier? Luft durchs Instrument blasen, Pause? Schwer zu sagen, und es spielt am Ende auch keine Rolle. Im Folgenden „Schikaneder Delight“ gibt es etwas Wiener-Walzer-Feeling mit einem luftigen Flügelhorn, Flötentönen, einem halben Streichorchester oder eher Drehorgel-Klängen aus dem Roland … und dann erstmals Pepl elektrisch mit melodischem Linienspiel … das ist auch so ein „sleeper“, den vermutlich viele nicht kennen? Knüpft für mein Empfinden recht gut an das Album der drei (Wahl-)Schweizer an, das gestern lief, ist aber viel atmosphärischer, dichter, dunkler auch (so gesehen sind auch die Cover ganz gut gewählt, hier ist das Frontcover eh klasse, bloss sollte für mein Geschmack die Schrift nicht kursiv sein).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba