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lotterlotta
Jarrett mal abseits von ECM auf dem Teller, American Quartet plus Guilherme Franco am Geklöppel….
Die ganzen Impulse-Aufnahmen sind bei mir, von „Survivor’s Suite“ abgesehen, in Sachen Jarrett im Quartett, halt schon harte Konkurrenz für ECM und das European Quartet … klar, Äpfel und Birnen, aber die Vergleiche drängen sind ja schon auf, weil die Gruppen fast zeitgleich unterwegs waren und Jarrett in dem Format sonst nicht viel machte (das Lloyd Quartet ist ja wieder was anderes). Bis ich zu den letzten drei Runden mit dem European Quartet kommen, dauert es ja nicht mehr lange („Sleeper“ schiebe ich mit „Nude Ants“ ein und „Personal Mountain“ höre ich schon davor, so der Plan – also für einmal chronologisch nach Aufnahme, nicht nach Katalognummer … die Live-Scheibe vom Magico-Trio kommt entsprechend danach auch bald an die Reihe, „Folk Songs“ natürlich schon davor).
Aber ich breche jetzt schon mit ECM ab für heute – hier steht ja noch so Premium-Kram herum, der noch nie lief, und eine schweineteure Platte höre ich jetzt erstmals an:
Bill Dixon/Cecil Taylor – Duets 1992 | Das sind Studio-Aufnahmen, die an zwei Tagen im Juli 1992 in Villeurbanne (in der Nähe von Lyon) in Frankreich entstanden, etwas über 90 Minuten Musik. Gemäss den Liner Notes wurden ca. zwei Stunden aufgezeichnet, die Doppel-LP enthält die kompletten Aufnahmen vom zweiten Tag sowie die besten Stücke vom ersten. Es handelt sich um die einzigen Studio-Aufnahmen der beiden in späten Jahren (2002-04 gab es ein paar Trio-Konzerte, die teils auch dokumentiert sind, eins ist auf Victo erschienen). Dixon hatte damals Pläne für die Veröffentlichung gemacht – die Skizzen auf der Innenseite der DoLP erinnern ein wenig an die „Odyssey“-CD-Box (mit der ich mich auch mal ausgiebig befassen müsste).
Eine Deluxe-Ausgabe in einer Box war geplant in der auch Gedichte von Taylor und Zeichungen von Dixon enthalten sein sollten: „Fourty (Quaranta)“ sollte die Box heissen, in Erinnnerung an die 40 Jahre währende Zusammenarbeit. Dixon hatte die Aufnahmen und das Studio arrangiert, weil er das Duo dokumentieren wollte, das 1992 auch live auftrat (Verona, Vienne – in Verona traten 19942auch Roswell Rudds Band und die Jimmy Giuffre 3 mit Paul Bley auf, fast ein Revival der Jazz Composer’s Guild von 1964). Die Doppel-LP erschien 2019 in einer Auflage von 665 Stück – mein Exemplar ist 263. Produziert hat Dixons Frau, Sharon Vogel, Ben Young hat die Liner Notes geschrieben. (Die Taylor/Oxley-DoLP vom gleichen Label, Triple Point Records, liess ich bleiben.)
Kleine technische Frage: hört hier noch jemand Platten auf Filzunterlage? Ich hatte bei dünnen LPs (z.B. die ganzen ECM-Scheiben) immer das Gefühl, dass sie ohne Filz deutlich ruhiger laufen (gerade, wenn sie nicht völlig plan sind), dass der Filz auch Nebengeräusche verstärkt (die Rillen vor der Musik z.B. sind ziemlich laut). Das jetzt sind 180g-Platten und die sind schwer genug, als dass nichts von diesem „Effekt“ eintritt. Rede ich da kompletten Unsinn und bilde mir das nur ein, oder kann das jemand nachvollziehen oder gar bestätigen?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba