Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Kann Dir darauf keine direkte Antwort geben, ist ein zweischneidiges Schwert und nicht unbedingt ein Kompliment – also fies gesagt ein Kompliment in Mimikry: Können die den US-Jazz so gut (nach)spielen, dass man es nicht merkt (bei Tubby Hayes würd ich z.B. sagen ja, er konnte das, bei den allermeisten aber auch in den 60ern eher nicht, wenn man ganz genau hinhört) … bzw. machen sie Musik, die halt irgendwie andere Bezugspunkte hat als die US-Vorbilder (und dann sollten diese ja nicht mehr so überpräsent sein, dass sich die Frage stellt). Ich bin der Meinung, dass die Europäer*innen (Jutta Hipp nicht vergessen!), die ohne eigenes zu Suchen wirklich eigene Ausdrucksweisen im grossen Strom des (US-)Jazz fanden, ziemlich selten sind – und ohne da mal wieder rein zu hören kann ich zu Carr und Rendell nichts sagen, ist ja eine etwas delikate Diskussion. Besonders Rendell schätze ich aber sehr (ich schätze durchaus auch Leute, denen ich dieses erstklassige Können nicht zuspreche) und die Rendell/Carr-Aufnahmen möchte ich spätestens seit der neuen Scheibe von Jazz in Britain („Blue Beginnings“) eh alle mal wieder anhören … aber jetzt bin ich hier:

Gary Burton/Chick Corea – Duet | Und ja, das ist nach Passing schon nicht so der grosse Renner … aber ich glaub ich find’s ein wenig besser als „Crystal Silence“? Jedenfalls liefen beide schon ein halbes Dutzend Male, was auch ein Zeichen ist, dass da schon was erklingt, was mich irgendwie fasziniert.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #163: Neuentdeckungen aus dem Katalog von CTI Records (Teil 2), 13.5., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba