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John Taylor/Norma Winstone/Kenny Wheeler – Azimuth | Die gestrige abendliche Angstmusik … ich habe das 3-CD-Set mit den drei Alben der späten 70er mal spottbillig erstanden – und nach einem ersten Reinhören wieder weggelegt. Gestern lief das erste, unbetitelte Album und ich las auch gleich Steve Lakes ausführlichen Essay für das Booklet des Sets, das 1994 aus Anlass von Album Nr. 5 (es gab davor 1985 noch eins) – und es stimmt schon: ein grösserer Kontrast als die UK-Szene, in der die drei ihre Sporen abverdienten und diese ätherischen Musik ist schwer vorstellbar. Zunächst von Taylor (der die gesamte Musik der drei Alben komponiert hat) als Duo mit Norma Winstone gedacht (die alle Texte geschrieben hat – so es Texte gibt, in Album Nr. 2 gibt es nur wortlosen Gesang), Eicher schlug dann Wheeler als dritte Stimme vor, was die anderen beiden sich bestens vorstellen konnten (Lake zählt ein paar der vielen Projekte auf, in denen die drei oder jeweils zwei von ihnen davor zusammen gearbeitet hatten, da entsteht ein dicktes Netz von UK-Hard-Bop bis zur Avantgarde, einige der erwähnten Sachen können heute glücklicherweise leichter gefunden werden als in den 90ern). Auch hier sind es halt wieder die schwebenden Synthesizerklänge, die Taylor unter das Ganze legt, mit denen ich mich ordentlich schwer tue – aber da ist genügend Faszinierendes zu hören, als dass ich dran bleiben will.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba