Anonym
Registriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
@mozza: Bzgl. “Born In The USA’ habe ich mittlerweile zwei Ansichten. Die eine bezieht sich auf das Demo, welches Springsteen dann doch nicht auf “Nebraska” veröffentlichte. Diese Version spiegelt die Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit des Hauptdarstellers sehr gut wieder.
Die “Stadion” Version, welche dann auf dem Millionenseller landete, höre ich schon etwas anders. Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit oder Depression werden ausgetauscht durch Wut, Kampf und einen unbändigen Willen doch noch irgendetwas Positives, etwas Gutes an den USA, der Heimat des Protagonisten, zu finden. Von daher höre ich diese Version als einen eher patriotischen Schlachtruf.
Im Grunde ist das “Born In The USA” Album auch geprägt von diesem Zwiespalt, einerseits wollte das Management Springsteen zum Megastar machen, andererseits wollte man Springsteens künstlerischen Ausdruck auch nicht zu stark einschränken. Und so gibt es auf “Born In The USA” auch Songs wie “Dancing In The Dark” und “Cover Me”, wo die Musik die Verzweiflung und die dunklen Seiten der Lyrics überdecken, mit all den Synthesizern und der “Stadionproduktion”.
Auf dem Live Boxset “75 – 85” kann man im Intro und Outro von “Cover Me” die Verzweiflung des Songs sehr gut raushören.
Mit Patti & Bruce im Intro.
“Nowhere to run to Baby, I’ve got nowhere to hide,
Cover me, Cover me
The times are tough, the times are tough,
I’ve seen enough, I don’t wanna see no more…”.
Im Mittelteil aber dann diese seltsam fröhliche Musik dazu.
--