Antwort auf: The Incredible Jimmy Smith at the Organ – James Oscar Smith (1925/28-2005)

Startseite Foren Über Bands, Solokünstler und Genres Eine Frage des Stils Blue Note – das Jazzforum The Incredible Jimmy Smith at the Organ – James Oscar Smith (1925/28-2005) Antwort auf: The Incredible Jimmy Smith at the Organ – James Oscar Smith (1925/28-2005)

#11483575  | PERMALINK

gypsy-tail-wind
Moderator
Biomasse

Registriert seit: 25.01.2010

Beiträge: 68,147

August 1956: Royalty Treatment – Zwei Live-Alben aus dem Baby Grand

Jimmy Smith – Live at the Club Baby Grand (Vols. 1 & 2) | Das erste Live-Dokument von Jimmy Smith und immer noch mit seinem ersten Trio mit Donald Bailey am Schlagzeug und Gitarrist Thornel Schwartz (Mitch Thomas, der auf Vol. 1 die Band ansagt, nennt ihn „Swartz“, vermutlich hätte er sich besser mit „sh“ statt „sch“ geschrieben). Nach diesen Live-Aufnahmen wirkten Schwartz und Bailey über zehn Jahre später nochmal bei einem Smith-Album mit „Respect“ (Verve, 1967), auf dem aber noch weitere Musiker zu hören sind (ich kenne es nicht).

Alfred Lion und Rudy Van Gelder gingen für diese Aufnahme für einmal etwas weiter, nämlich nach Wilmington in Delaware ins Baby Grand, einen typischen Club der Art, wie ihn Orgeljazzer – und damals auch noch für längere Zeit Jimmy Smith – bespielten. Bob Blumenthal schreibt in seinen Liner Notes zu den RVG-Reissues von 2007 (im Textteil, der in Vol. 1 und Vol. 2 zu finden ist: „Leonard Feather does not come out and say it explicitly [in seinen originalen Liner Notes], but his description of the room and its audience leaves no doubt that the Baby Grand was located in, and catered to, what at the time would have been called the Negro community – just like the Atlantic City spot where Babs Gonzales first encountered Smith, and Small’s Paradise in Harlem where Smith made his uptown Manhattan debut.“

Dass Smith schon nach drei Alben (und erst wenigen Monaten) im August 1956 (frühere Ausgaben schrieben fälschlich Oktober) die gleiche Behandlung mit zwei Live-Alben kriegte, wie sie davor nur Blakey 1954 im Birdland und ein Jahr später mit den originalen Jazz Messengers erhielt, zeigt, wie steil sein Aufstieg damals war.

Los geht es auf Vol. 1 mit der allerletzten Nummer des Abends, einer rasanten – und mitreissenden – Version von „Sweet Georgia Brown“. Im folgenden „Where or When“ (das auch als zweiteilige Single ausgekoppelt wurde), glänzt Bailey wieder mit einer tollen Begleitung, während Schwartz, wie Blumenthal schreibt, „a tone comfortably in-between jazz and rhythm & blues that made him a fitting (if minor) second voice in the trio“ zum besten gibt. Dieser Ton ist tatsächlich anders als jener der späteren Smith-Gitarristen und ich finde ihn gerade auch sehr attraktiv. Gut möglich, dass ich 2007, als die beiden Volumen in der RVG-Reihe neu erschienen, etwas übersättigt war mit Smith und ihnen nicht gebührend Beachtung schenkte. Ich mag keinen Zeilenkommentar zu den Aufnahmen schreiben, höre sie jetzt einfach mal wieder an (vermutlich erst das dritte oder sogar zweite Mal seit 2007, dass ich die CDs anhöre).

--

"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba