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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"
Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy-tail-windKeine Ahnung, finde nicht wirklich die passenden Worte und hab die Liner Notes noch nicht gelesen … dichte Musik, etwas gewöhnungsbedürftig (was ja für uns, die das eine Album kennen, keine Überraschung ist), Monk ist auch oder gerade im Quartett die einleuchtende Referenz, Pope klingt gar nicht unähnlich wie Rouse, aber das mag auch mit dem total resonanzlosen Klang von Atlantic zu tun haben (ist das „garage jazz“?), der aber andererseits ziemlich toll „in your face“ und doch irgendwie ziemlich klar ist (ohne die Liners gelesen zu haben weiss ich nichts weiter über die Bänder, ihren Zustand usw. – so ganz „pristine“ klingt das jedenfalls nicht, eher etwas dreckig, aber schon recht gut). Sehr gut finde ich Drummer Kalil Madi; ich glaub ich kenne ihn v.a. von ein paar relativ späten Aufnahmen mit den Three Sounds, wo er Donald Bailey ablöste, und das ist auch gleich eine gute Referenz: Madi ist auch einer dieser unkonventionellen Rumpeldrummer wie Bailey, Dunlop oder Motian. Macht jedenfalls allergrössten Spass. (Und zum guten Glück hat man sich nicht erfrecht, das perfekte 36minütige Altantic-Album zu rekonstruieren, auf das Ertegun damals ja geschissen hat … von den ersten beiden und dem letzten der sieben Stücke gibt es am Ende noch „Short Versions“, die jeweils zuerst erklingenden Versionen hätten zusammen mit den vier bloss einmal zu hörenden den Umfang einer damals üblichen LP gesprengt (maximal 40 Minuten galt im Jazz ja noch wenigstens bis in die späten 60er als Dogma, gerade bei Atlantic, vgl. „Swiss Movement“, wo ein Stück des Konzerts weggelassen wurde, weil 44 Minuten oder so zu lang gewesen wäre). Die CD ist knapp 64 Minuten lang (die drei „Short Versions“ zusammen 16 Minuten vs. 24 Minuten) … d.h. mit den „Short Versions“ hätte es exakt 40 Minuten gegeben – aber zum Glück sind die Long Versions dabei, gerade bei „True Train“, dads 11 (statt 6) Minuten auf die Uhr bringt. Hinten im Booklet, neben den Fussnoten zu Alan Sukoenigs langen Liner Notes, gibt es einen kurzen Text von Lewis Porter, in dem u.a. Sukoenigs Rolle in Sachen Haasan (übrigens „Hah-sn“ gesprochen, obwohl er die zweite Silbe mit zwei A schrieb) kurz umreisst. Da steht auch: „He [Sukoenig] also recorded over three hours of Hasaan’s playing – some of which we hope to eventually release.“
Danke für Deine Eindrücke, welche für mich Rückschlüsse zulassen … eine der Hauptmotivation meinerseits zum Kauf die Mitwirkung von Art Davis, dessen Spiel einige Reviewer hier hervorhoben ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)