Antwort auf: Judas Priest – Point Of Entry

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ediski

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Bei Judas Priest muss ich etwas weiter ausholen. Ich kenne die Band seit 1974, als „One for the Road“ ein paar Mal im Radio lief. Ich habe dann versucht, ihr Debütalbum zu kaufen, musste das dann aber im Plattenladen bestellen, weil es auf einem relativ kleinen Label erschienen war, nämlich Gull, das unter anderem auch die Fusion-Band Isotope und deren Gitarristen Gary Boyle unter Vertrag hatte. „Rocka Rolla“ kann man als Poprock-Album bezeichnen, mit einem optimistisch heiteren Titeltrack.
Zwei Jahre später kam dann „Sad Wings of Destiny“, ein Progmetal-Album, das vor allem wegen des Songs „Victim of Changes“ in der Szene sofort bekannt wurde.
Es folgte der Wechsel zu CBS mit dem Album „Sin After Sin“, das auch wieder unerwartet poppig ausfiel, was alleine schon das Joan-Baez-Cover „Diamond and Rust“ zeigt. Mit Tracks wie „Call for the Priest/Raw Deal“  und „Here Come the Teams“ schuf sich die Band eine Spezialität: Songs, die als Balladen begannen, bevor dann heavy Riffs einsetzten.
Auch „Stained Class“ enthielt mit „Beyond the Realms of Death“ solch einen Track, glänzte aber auch durch das lockere Spooky-Tooth-Cover „Better By You, Better Than Me„.
Die beiden folgenden Alben „Killing Machine“ und „British Steel“ wurden tatsächlich etwas härter, letzteres enthielt aber mit „The Rage“ auch einen stimmigen Rock-Reggae.

Wenn man also die gesamte Diskographe der Band bis dahin betrachtet, fällt „Point of Entry“ nicht unbedingt aus dem Rahmen. Jedes Studio-Album von Judas Priest ist hervorragend produziert und enthält ausgezeichnete Performances vor allem der beiden Gitarristen. Für Sound und musikalische Umsetzung alleine würde ich also in der Regel jeweils ****1/2 geben. Das nicht alle Kompositionen gleich stark sind, habe ich oben schon erwähnt, auch dass „Turning Circles“ und „Desert Plains“ herausragen.
Wo das Album bei mir im Judas-Priest-Ranking landen wird, weiß ich noch nicht …

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