Antwort auf: Umfrage: Die 20 besten Tracks von ABBA

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zoji

Registriert seit: 04.10.2017

Beiträge: 6,205

stormy-mondaySiehst Du. Wer mit Penny Lane oder I’m a Believer die juvenilen Öhrchen POP-mässig freigeputzt gekriegt hat, geht eine Dekade später dem quäkigen Soley, Soley wann immer möglich aus dem Weg.

Ich erstarre in Ehrfurcht, edler Greis.

Bzw. doch nicht sondern ergänze um „und beharrt auch Jahrzehnte später auf einst falsch erlerntem.“

Ein bisschen erinnert mich Deine Argumentation immer an einen Prog+Jazz-Fraggle aus einem anderen Forum, der Black Sabbaths verabscheuungswürdige Minderwertigkeit immer damit belegen wollte, dass er und seine Peer Group Black Sabbaths verabscheuungswürdige Minderwertigkeit schon 1970 diagnostiziert hätten.

Kann auch nicht erkennen, dass das etwas mit Jahrzehnten zu tun haben soll, eher mit persönlicher Entwicklung. Kleine Anekdote aus meinem eigenen ABBA-Hater-Leben, an die mich das phänomenal putzige Jugendzimmerfoto erinnerte, was irgendjemand ein paar Seiten zuvor gepostet hat. Etwas mehr als ein Dreivierteljahr vorm Jahreswechsel 80/81 hatte ich den Rock n Roll für mich entdeckt. Die Haare waren beträchtlich gewachsen, ein Motorrad-Lederjacken-Imitat erworben, eine Kutte wurde mit AC/DC, Iron Maiden, Judas Priest u. ä. geeddingt, ein Saxon-Nietenarmband umgeschnallt. ABBA? Das Böse. Der Feind. Kommerz, Trallalla, usw. usf. So kostümiert ging es zum Verwandtenbesuch, bei dem ich die offenkundige Verunsicherung  meines in manierlichem Sonntagsstaat gekleideten und verhassten, weil stets blasierten gleichaltrigen Cousins ob meines Erscheinungsbildes genoss. Der Schlag traf mich, und ihn das volle Ausmaß meiner Verachtung, als wir sein Zimmer betraten, das praktisch identisch zu dem oben genannten Foto war, inklusive der wasserwaagigen Akkuratesse mit der die Poster drapiert waren. Nach quälenden Stunden nahm ich mir, damit der Tag nicht gänzlich verloren war und als sich endlich die Rückfahrt ankündigte und mein Gastgeber das Zimmer kurz verließ, ein Herz und einen Filzstift, um ein kleineres Poster in einer etwas uneinsichtigen Ecke dezent zu obszönisieren. Legitimer Jugendstreich über den mein infantiles Ich noch heute ein wenig kichern muss. Aber ich freue mich schon mehr darüber, die Dämonisierung hinter mir gelassen zu haben und mein Leben mit AC/DC UND ABBA bereichern zu können.

Und nicht missverstehen, ich würde mir die Mühe hier nicht machen, wenn ich Dich nicht sympathisch fände, aber bisweilen finde ich Deine Argumentationen (yep, Plural) schon arg drollig.

Warum das In Stellung bringen beliebiger Einzeltitel als Beleg der Minder- oder Höherwertigkeit gleich ganzer Dekaden nicht als wasserdichte empirische Erhebung taugt hat rossi ja bereits erläutert. I.d.S schließe ich daher mit einem weiteren Kleinod der 60ies und alle können mitsingen: Obladi, Oblada, Life Goes Oooooo-hon …

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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)