Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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@yaiza Die Vilsmayr-CD kenne ich leider nicht; Mahler-Kenner bin ich auch nicht. Kenner … Pierre Bertaux in seiner größeren Hölderlin-Studie hat vorweggesetzt: Wer könnte sagen, er habe ihn weg? So geht mir das mit Mahler auch, mit allen, die für mich wichtig sind. Ich tappse herum.

Die Vierte wurde auch, frage mich jetzt bitte nicht von wem, ich vergesse leider Urheber schiefgelaufener Gedanken, Mahlers Haydn-Symphonie genannt. Grotesk, da könnte man auch sagen Goya hätte Haydn-Bilder gemacht.

Berückend ist die Geschichte der Feininstrumentierung bei Mahler, also auch die Höherstimmungen – welche er ständig geändert hat. Auch je nach Concertgebouw. Und die Fiddel ist so enigmatisch wie die Kuhglocken in der Dritten.

Mahlers Vierte ist für mich das bereits erfüllte Desaster, das dann in der Neunten dann doch noch endlich kommt. Was wäre versönlicher als ein berückend schöner Abschied? Man vergisst dabei oft die brutalen Zusammenhänge. In wenigen Jahren, alles zusammengeschaufelt, was möglich zu sein schien. Und von Dirigenten erwarte ich beiläufig inzwischen, dass sie sich Mühe geben. Duhamel, par exemple, gehört definetely nicht dazu. Als Anmerkung zu seinen Feuilleton-Anpreisungen. Sogar Boulez wischt oft einfach hinweg. Ich weiß auch nicht, das hört sich arrogant an. Ist mit Gewissheit so nicht gemeint, abgesehen von Duhamel, auf den sie sich vor Jahren in der Feuilletonspelunke die Biere gekippt haben.

Aber die Dinge gehören vielleicht auch auf andere Weise zusammen, denn die Violinstimmung ist nur ein kleiner Teil des großen Drängens, aber klar, je kreischender, so drängender. Wenn man das zusammennimmt mit Tempofragen bzw. -antworten, wird es gespenstisch. Denn wie kreischt man langsam?

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