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Anonym
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Das Buch greift auch den Schutz/Black-Fall auf. Zur Erinnerung:
Die weiße Künstlerin Dana Schutz verarbeitete ein Foto des ermordeten Schwarzen Emmett Till zu einem antirassistisch gemeinten Kunstwerk. Das Foto war möglich geworden, weil Tills Mutter gesagt hatte: Der Sarg solle offen bleiben, damit die Welt sehen könne, was Rassisten ihrem Sohn angetan hatten. Dana Schutz hat letztlich den Wunsch einer schwarzen Mutter Jahrzehnte nach dem Ereignis aktualisiert, indem sie noch einmal an das rassistische Verbrechen erinnerte.
Die schwarze Aktivistin Hannah Black und andere erklärten daraufhin: Das Schutz-Gemälde „muss weg“. Denn das Foto des toten Till diene „schwarzen Menschen als Inspiration und Warnung“, Weiße „müssen akzeptieren“, dass sie das „niemals verstehen“ können.
Ergebnis: Das Bild wurde nicht in der geplanten Form bei der Biennale des Whitney-Museums präsentiert.
Fourest nennt mehrere ähnliche Fälle und folgert: Das Gemälde von Schutz ist ein antirassistischer Akt der „politischen Intelligenz“, Blacks Intervention hingegen „rassistische Zensur“.
Ich finde, da hat sie tendenziell recht.
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