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Mick67Ja, glaube ich. Besser als Chris Slade ist er allemal. Kannst Du mir einen AC/DC Song nennen, bei dem diese Eigenschaft besonders hervorsticht?
„Livewire“ ist ein schönes Beispiel. An und für sich ein äußerst simpler Groove (wie die meisten AC/DC-Nummern) – Bassdrum auf eins und drei, Snare auf zwei und vier, die Hihat spielt Achtel.
Der Punkt ist die Ausführung, Groove ist untrennbar mit der Persönlichkeit und dem Temperament des Drummers verbunden.
Phil ist ein sehr tighter Drummer. Hättest du Pro Tools, könntest du es wahrscheinlich am Monitor sehen, dass er immer ein wenig vor der Zählzeit ist, aber du kannst es auch hören – achte mal nur auf ihn, wie straff und spannungsvoll er spielt, genau das Gegenteil von schwer und schleppend; Phil ist wie ein stramm gezogenes Gummiband.
Der Groove entsteht hauptsächlich auf der Hihat, die Achtel spielt. Phil KÖNNTE alle Werte gleich laut anschlagen, betont aber die Viertel, spielt noch gut wahrnehmbar die Achtel dazwischen. Das macht er absolut unnachahmlich – so fließt und schiebt das Stück erst richtig.
Es gibt neben dem Groove noch zwei Dinge, die ich sehr an ihm mag. Einmal das Zusammenspiel in der Band. Hör mal den Stoppteil in der Mitte an: Wie Angus, Malcom und Phil bei den Anschlägen zusammen sind, ist vorbildlich.
Und zum Schluss gibt es unter Drummern die Regel, dass Betonungen auf den Crash-Becken möglichst stark ausgeführt sein sollen. Phil Rudd explodiert praktisch – was man fast überall gut hören kann, bei „Live Wire“ im langen Endteil.
Allerdings: Dafür bandagiert er sich die Hände – was auf starke physische Belastung hindeutet.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams