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The House that Jack built (2018, Regie: Lars von Trier) mit Matt Dillon, Uma Thurman und Bruno Ganz
Auf Netflix. Ein echter Lars von Trier. Spinnert, vertrackt, assoziativ, voll von Zitaten, Anspielungen und Querverweisen. Unterteilt in fünf Akte schildert ein gestörter Serienmörder im Gespräch mit Bruno Ganz seine Untaten, die er wie ein höheres Kunstwerk inszenierte. Interessant die Passagen, in denen der Film abschweift, von NS-Architektur, Weinanbau, der Malerei von William Blake und Sturzkampfbombern im Zweiten Weltkrieg erzählt. Und wie Killer Jack, der sich selbst Mr. Sophistication nennt, von dort aus Verbindungen zu seinen Morden herstellt. In diesem Zusammenhang versuchte wohl von Trier, seiner Filmfigur Jack etwas Hannibal-Lecter-haftes zu verleihen, in der Figurenzeichnung. Für Bruno Ganz, der 2019 verstarb, war das eine seiner letzten Rollen. Der rote Mantel, den Jack im letzten Drittel der Handlung trägt, erinnert an „Wenn die Gondeln Trauer tragen“. Das Ende im Kühlhaus ist … grotesk. Sehr guter Film.
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!