Antwort auf: Jack DeJohnette

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vorgarten

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1991, also drei jahre später, für das japanische somethin’else-label (gehört zu toshiba) aufgenommen und an blue note lizensiert. das bläser-line-up ist mit osby und thomas nach wie vor fantastisch besetzt, aber goodrick ist raus und jack dejohnette spielt ausschließlich drums. die midi-orgie ist vorbei, alle klingen wieder nach jazzband, der sound hat luft. wäre da nicht der neue mann an den tasten, michael cain, nochmal ein paar jahre jünger als plaxico, osby und thomas – er spielt ein synthesizergeneriertes klavier, das berühmte yamaha grand piano, und zwei korgs für glissandi und schwebeflächen, die 1991 (als ich das album gekauft und recht schnell wieder aussortiert habe) schon etwas kitschig und altbacken klangen. allerdings spielt cain niemals kalt oder technisch, das passt zur neuausrichtung, die wieder dejohnette-dominiert ist (alle kompositionen sind von ihm) und eine esoterische, auf jeden fall freundlichere wende genommen hat.

ich weiß allerdings nicht, ob ich das gut finde. die kalte dichte des vorgängers weicht hier ziemlich widerstandslos einer vom falschen klavier eingelullten harmlosigkeit, in der sogar tierlaute einen platz finden (da wäre vasconcelos wohl was spannenderes eingefallen). gut gespielt ist das natürlich ohne ausnahme, auch originell, sobald osby und vor allem thomas mal lospreschen. zwei stücke aus der „directions“-zeit werden neu betrachtet und machen die entwicklung deutlich, die dejohnette vor allem im sound genommen hat, „lydia“ und „where or wayne“.

am ende das highlight, „monk’s plump“, ein blowing tune, das plötzlich freiheit atmet, luft bekommt, allen 5 spielern raum gibt, zwischendurch eine immense intensität entfaltet. top notch ist das 1991 nicht, wie die frühere special-edition-ausgabe zu ihrer zeit. dejohnette verlässt sich ein bisschen zu sehr auf die neuen impulse der jungen, die eigentlich was anderes wollen. sie wirken gezähmt, vielleicht auch gut so, wenn man sich ihre eigenen sachen der zeit anhört. aber der umgekehrte weg, osby & coleman mit von freeman im gleichen jahr, macht dann doch ein bisschen mehr spaß. jedenfalls mir. aber dieses mal bleibt die cd erstmal einsortiert.

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