Antwort auf: Brian DePalma

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latho
No pretty face

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napoleon-dynamite„Black Dahlia“ ist als Literaturverfilmung wirklich misslungen, da finden zwei Sensibilitäten überhaupt nicht zueinander. Aber losgelöst davon ist es, wie ein Freund neulich meinte, so, als würde man einen Noir durch eine Glasvitrine hindurch anschauen. Ähnlich wie „The Untouchables“ ein sehr interessanter Trainwreck, Belastungsversuche, wie weit sich Genres dehnen lassen.

Mich hat da die etwas glatte Oberfläche gestört, auf dem Papier war das auf jeden Fall eine gute Idee: Ellroys Fieberträume von Obsessionen, Gewalt und Sex und eben De Palma, der das auch oft als Thema hat. Das Polierte, zu Glatte, Zurückhaltende bei Black Dahlia meinte ich oben mit „Gebremst“.

Auf die Jahre zwischen „Sisters“ und „Body Double“ können sich ja die meisten einigen, aber ich finde die Entwicklung, die De Palma danach durchlaufen hat, mindestens genauso aufregend. Tentpole-Projekte, totale Outsider-Produktionen, seine europäischen Sachen, durch die sich seit „Obsession“ bis heute so einige Fäden ziehen … was eigentlich auch immer gerne vergessen wird: Er begründete mit „Mission: Impossible“ das stabilste und zugkräftigste Franchise der letzten Jahrzehnte neben den James-Bond-Filmen, und das ist in jeder Einstellung ein Textbook-De-Palma-Film.

Oder Femme Fatale.

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