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bullschuetz[…]
Interessante Frage: Warum schaffte nicht Seger oder Cougar den Sprung vom American Hero zur globalen Marke, sondern ausgerechnet Springsteen, der doch zunächst mindestens ebenso wie die beiden ein sehr spezifisch US-amerikanisches Phänomen war (all die highways und cars, all die Orts- und Mädchennamen), sogar eher noch stärker als die beiden in einem expliziten Regionalismus wurzelte, indem er offensiv diese New-Jersey-Provinzkarte spielte? Eigentlich doch das krasse Gegenteil eines auf globale Kompatibilität gebügelten Konzepts.
Lag es daran, dass Springsteen quasi in einem Akt höherer Dialekt das US-Spezifische mit „Born in the USA“ dann zu einer fast schon comic-haften Bigger-than-life-Variante aufblies (die Flagge! die Jeans!) und gerade durch diese klischeehafte Übersteigerung irgendwie global nachvollziehbar machte? Oder hatte Springsteen schlicht mehr Ehrgeiz? Mehr Ausdauer? Die besseren Songs?
Zugegeben, etwas weit ausholend für einen „Sterne an“-Thread. Aber ich finde es schon frappierend, dass Cougar, Seger und Springsteen Anfang der 80er quasi gleichauf waren: alle drei Superstars im Mutterland des Rock’n’Roll und so gesehen doch eigentlich alle drei fast naturgesetzlich bereit für die ganze Welt.
Also Cougar bzw Cougar-Mellenkamp stand sich da zu sehr selber im Weg, dessen Wandlung vom One-Hit-Wonder zum Heartland-Rocker geschah ja graduell. Und ja, die Songs hat er nie gehabt, die man braucht, um den internationalen Erfolg zu haben. Das muss schon Rock-Pop sein, eingängig, radio- und diskothekentauglich.
Das hat Seger ja nur gelegentlich gehabt, Against The Wind war meines Wissens nach auch eine Ausnahme (und von Springsteen beeinflusst).
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.