Antwort auf: The Rolling Stones – Exile On Main Street

#11328529  | PERMALINK

wahr

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lathoYeah! (statt <i> lieber <em> benutzen)

Hatte es schon bereinigt, aber du warst mit dem Zitieren schneller.

lathoWie man überhaupt die „amerikanische Seite“ des Albums vergisst, wenn man immer über Nellcôte nachdenkt. Für mich ist das Album immer eine Wundertüte gewesen, immer gespannt, was für einen Song, was für einen Stil, was für ein Gefühl die Stones eingemeindet haben, um da ihren ganz eigenen Stempel draufzudrücken: Den der ultimativen Lässigkeit (aber nie Wurschtigkeit) – es klingt immer so, als wäre es keine Arbeit gewesen. Nicht das erste Americana-Album der Stones, das ihren Stil festlegt, aber das Album, das am deutlichsten klar sagt: „Schaut her, wir können eigentlich alles“. Ein Album, das man unmöglich schlecht finden kann, nur andere besser.

Das sehe ich etwas anders. Für mich hört man dem Album das Chaos seiner Begleitumstände an, a mess (dafür gibt es irgendwie kein deutsches Wort). Das ging mir schon so, als ich es damals, zweite Hälfte der 1970er, gekauft hatte und noch nichts von der Entstehungsgeschichte wusste. Keine majästetische Platte wie „Let It Bleed“ oder „Sticky Fingers“, eher ein dünnes, unübersichtliches Gerumpel, unaustariert, kein Gefallen einfordernd, sich gegen melodiöse Hits sperrend. Da musste man sich auch ein bisschen durchkämpfen, um den Wert dieser „Friss es oder lass es“-Musik zu erkennen.