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Jule K. – Love Rehab
Zeit für etwas Lokalpatriotismus – mal eine Hamburger Zeichnerin vorstellen! In „Love Rehab“ legt Jule K. ein absolut homogenes Werk vor: Die süße Story – Charlotta wird wegen Liebeskummer von ihren Eltern in eine Liebesentzugsklinik, das „Heartbreak Hospital“ eingeliefert, flieht von dort mit ihrem neuen schwulen Freund, um sich mit ihm eine Folge „Sex and the City“ nach der anderen reinzuziehen – wird von niedlichen Bildern unterstützt und fügt sich zu einer Art gewollter, naiver Kunst zusammen. Und wenn ich „naiv“ sage meine ich „naiv“! Zeichnungen, Hintergründe, Handlung, Erzählweise, Sprachduktus, Lettering – alles konsequent und kompromisslos in einem kindlichen Stil gehalten, grandios! Mein absolutes Lieblingspanel: Seite 43, Charlotta besucht ihren (Ex)-Freund Jim in Sydney, auf dem Bus steht als Haltestelle oben vorne „Jims Appartment“.
Mag sein dass die deutsche Comicszene häufig – verglichen mit der amerikanischen, französischen oder japanischen – etwas dröge ist, und der allgemeinen Entwicklung hinterhinkt, „Love Rehab“ bildet eine erfreuliche und erfrischende Ausnahme!
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