Antwort auf: Umfrage: Die 20 besten Tracks von Pulp

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jackofh

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„I am not Jesus, though I have the same initials“ ist für mich die vielleicht ikonischte erste Zeile eines Pulp-Songs. Ich weiß nicht, ob das eine Rolle dabei spielte, dass @klausk „Dishes“ erstmals mit einer Top-Platzierung belohnte. Ich weiß nur noch, wie sehr ich schmunzeln musste, als ich die Zeile (und den folgenden Reim „I am the man who stays home and does the dishes“) zum ersten Mal hörte. Ich habe den Song damals auch als Nachlese auf den Brit-Awards-Vorfall 1996 mit dem „Messias“-Auftritt von Michael Jackson verstanden: Jarvis, der sagt, ich bin nicht der abgehobene Popstar, sondern immer noch ein „normaler Typ“ (der er zu dem Zeitpunkt natürlich längst nicht mehr war). Aber vordergründig geht es natürlich um die Selbstzweifel von Männern mit Mitte 30. „I prevented myself from having a mid-life crisis by writing that song“, erzählte Cocker einmal scherzhaft. Was noch auffällt: Mit „Don’t You Want Me Anymore?“ und „Down By The River“ finden sich am Ende der Liste zwei weitere Track-Premieren von „Separations“. Letzterer hätte von der Thematik her auch gut auf „Freaks“ – oder gar „We Love Life“ gepasst (die Kernzeile „The river will stop for no one“ erinnert entfernt an „Wickerman“). Tatsächlich spielten Pulp diesen Walzer schon einige Jahre live, bevor er dann 1989/90 für das unrühmliche Abschiedsalbum von Fire aufgenommen und 1992 veröffentlicht wurde. „Don’t You Want Me Anymore?“ ist dagegen das Hirngespinst einer triumphalen Rückkehr des ausgezogenen Helden in seine Heimatstadt. Einer der vielen Sheffield-Songs von Pulp und sicherlich autobiographisch motiviert (Cocker schrieb sich gerade am St. Martin’s College in London ein zu der Zeit). Am schönsten an den Lyrics ist vielleicht das „I’ve never seen you look so ugly as the way you did that night“ – mit schönen Grüßen an Chris de Burghs „Dame in Rot“ (allein das vielleicht schon ein Grund, warum @mozza den Track niemals hören sollte).

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