Antwort auf: 13.12.2020

Startseite Foren Das Radio-Forum Roots. Mit Wolfgang Doebeling 13.12.2020 Antwort auf: 13.12.2020

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weilstein

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Auch ich bin einigermaßen geschockt über das, zumindest für Außenstehende, plötzliche Ende von Roots. Mehr als nur eine Radiosendung: für mich war Roots seit 1997 musikalische Heimat, prägte meinen Geschmack und erweiterte meinen Horizont. Durch Roots lernte ich nicht nur neue Bands und Platten kennen. Ganze Genres erschlossen sich mir erst durch das regelmäßige Hören am Sonntagabend. Erwähnt werden sollte auch, dass sich Wolfgang auch vor dem Internet mit seinen Hörern austauschte und Fragen, die ihn per Post erreichten, bei Konzerten oder in Plattenläden gestellt wurden, stets gewissenhaft beantwortete (ich habe hier noch eine ausführliche Antwort eines Hörerbriefes, den ich vor über 20 Jahren an den Sender schickte). Vielen Dank für alles!

Hier noch eine spontane Top 10 der Alben, die ich stark mit Roots verbinde und ohne die Sendung wohl nie oder erst sehr viel später kennengelernt hätte:

01. Bob Carpenter – Silent Passage
02. George Jones – Alone Again
03. Cliff Richard – Me And My Shadows
04. Butch Hancock – The Wind’s Dominion
05. Grey De Lisle – Homewrecker
06. Scud Mountain Boys – Pine Box
07. Palm Springs – No Hurt Like A Broken Heart
08. The Chamber Strings – Gospel Morning
09. The Dusty Chaps – Domino Joe
10. Sarah Lee Langford – Two Hearted Rounder

PS: Natürlich hoffe auch ich, dass Roots trotz aller Umstände eine neue Heimat finden wird. Lachhaft, dass Alter in der Begründung ernsthaft eine Rolle gespielt haben soll. Hier bestätigt sich wieder einmal, welchen Stellenwert Popmusik in Deutschland hat. Als ob man es sich bei den Öffentlich Rechtlichen wagen würde, einen Literaturkritiker oder Kunstkenner mit einem Hinweis auf das Alter in Rente zu schicken (mit 70 lief Marcel Reich-Ranicki doch erst so richtig zu Hochform auf). Beschämend.

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