Antwort auf: Wolfgangs Prog/Metal/ Hard Rock Sektor

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wolfgang

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Hawkwind Light Orchestra – Carnivorous (2020)

Als alter Falkenfan freue ich mich natürlich darüber, das die unverwüstlichen Spacerocker um „Dave Brock“ passend zur Pandemie die neue Platte „Carnivorous“ veröffentlichen. (Ein Anagram für Coronavirus) Als Soloprojekt geplant, hat er doch die Mithilfe seiner Mitstreiter „Richard Chadwick“ und „Magnus Martin“ in Anspruch genommen. Die CD bringt auf einer Länge eines Doppelalbums eine dreigeteilte Ausrichtung.Textlich geht es hauptsächlich um das Virus, die Überbevölkerung des Planeten und das die Menschen mehr auf das Wohl der Tiere achten sollten. (Brock ist seit langen Jahren Veganer)
Musikalisch gibt es die treibenden Space Rocker „Dyna-Mite“ und „Repel Attract“, während es elektronische Ambientsounds mit „Void Of Wasteland“ und „Attraction“ gibt. „Windy Day“ und „Model Farm Blues“ machen großen Spaß mit „Kinks“ und „Status Quo“ Anleihen. Zwischendurch sorgen immer wieder Instrumentalstücke, die zwischen atmosphärisch und durchgekallt pendeln, für Abwechslung. Bevor der Höhepunkt des Albums „The Virus“ beginnt, wird der Lockdown (Keep Calm) eröffnet, der den Geist des alten Klassikers „Sonic Attack“ einfängt. „The Virus“ beginnt mit elektronischen Spielereien, ehe „“Brock in typischer Manier mit treibenden Rhytmen den Lebensstil der Menschen anklagt. Das Virus verschont keinen und er fragt sich, wie das alles enden wird. Der Song endet mit einem melancholischen Piano und Akustikgitarren. In „Forgotten Memories“ erklingt noch einmal die charakterristische Hawkwind Gitarrenphrase mit hypnotischem Schlagzeugspiel und der Schlußtrack „Higher Ground“ läßt den Zuhörer mit schwebenden Kängen ins All abheben.

Galahad – Following Ghosts – 3 CD Expanded Edition (2020)

Die Neo Prog Rocker „Galahad“ haben ihr 1998 Album „Following Ghosts“ in einer aufwändigen Expanded Edition neu veröffentlicht. Auf diesem Album hatten sie erstmals neue Einflüsse aus „Ambient“, „Trance“ und „Trip Hop“ einfließen lassen, ohne ihre Progressive Rock Wurzeln zu verleugnen. Was beim beinharten Prog Fan nicht so gut ankam, bietet es für den aufgeschlossenen Hörer eine sehr interessante Mixtur. Während „Shine“ den klassischen Fan sehr gut bedient, kommen bei „Bug Eye“ oder „Ocean Blue“ die neuen musikalischen Elemente zum Vorschein.
Die Original CD gibt es als Remaster, während auf „Alternative Ghosts“ die derzeitige Besetzung das Album neu eingespielt hat. Diese neue Version gefällt mir eine Ticken besser. Die dritte CD nennt sich „De-Constructing Ghosts“ und beinhaltet ein neues Elektro Mix Projekt des Original Albums, das wirklich experimentell ausgefallen ist und konservative Hörer eher verschrecken wird.

Noch etwas allgemeines zu „Galahad“, der Sänger „Stuart Nicholson“, der wie eine Mischung aus „Fish“, „Peter Gabriel“ und „Peter Hamill“ klingt, war damals in der engeren Auswahl als neuer „Marillion“ Sänger. Hätten sie besser „Nicholson“ genommen als „Steve Hogarth“, der beileibe kein schlechter Sänger ist, aber mir auf Dauer zu eindimensional klingt und nach meiner Meinung „Marillion“ in eine musikalische Sackgasse geführt hat, aus der sie mit vielen schlechten oder langweiligen und wenigen guten Platten nicht mehr herausfinden.

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