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Das sind in Chicago teils grosse, teils mittelgrosse Namen … Diorio, Pickens, Thompson, Stepney, Evans würd ich alle als „gross“ einschätzen. Donald Garrett ist derselbe, der später auch bei Coltrane auftaucht – er ist auf zwei schönen Chicagoer Hard Bop-Alben zu hören, Paul Serranos Riverside-Album „Blues Holiday“ und „Introducing Ronald Kirk“ (Argo), auf letzterem ist auch der kürzlich verstorbene Ira Sullivan, der auch fest zu dieser Chicagoer-Szene gehörte (dann aber nach Florida zog und dort mit unbekannten Leuten spielte, aber auch eine Band mit Red Rodney leitete, auf dem Blue Note-Album von J.R. Monterose einen sehr guten Auftritt hat usw.). Vielleicht erinnerst Du Dich an die Reaktionen auf Vorgartens Hören der beiden Nessa-Alben von Von Freeman kürzlich? Die sind zwar von 1977, aber auch da sind vier Chicagoer dabei, die das alles auch schon um 1960 so ähnlich gespielt haben könnten (so ähnlich, denn klar, die haben auch in den Sechzigern weiter hin- und zugehört: neben Freeman der Pianist John Young, der Bassist David Shipp und der Drummer Wilbur Campbell – dieser und Young sind in Chicago auch ziemlich grosse Namen, bei Shipp kann ich das nicht abschätzen). Es lohnt sehr, mal in die Chicagoer-Szene einzutauchen, denn die Leute dort rannten nicht alle nach New York oder kehrten oft wieder zurück, auch die Avantgarde (AACM, Art Ensemble of Chicago usw.) hat einen ganz eigenen Tonfall und eigene Spielweisen gefunden. Zudem war vieles recht durchlässig, Leute spielten z.B. bei AACM-Sessions mit und dann bei Chess im Studio mit einem Blueser oder später mit Earth, Wind & Fire … und Fontella Bass heiratete Lester Bowie vom Art Ensemble und auch da wurde zusammengearbeitet). Dazu gibt es ja einen schönen Faden, der einige Anstösse enthält.
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Hier:
Steve Grossman, Jan Hammer, Gene Perla, Don Alias
lässt sich ziemlich toll an!
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