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BullittNa, unter *** für 29 sieht man hier aber doch eher selten. Die meisten hier sind dem Album doch relativ wohlwollend gesonnen.
Das schon, insgesamt wird es aber zumindest meist als das schwächste der drei Releases des vergangenen Jahres angesehen. Ich sehe das Album inzwischen aber schon fast auf einer Stufe mit „Heartbreaker“ und „Love Is Hell“, zumindest aber „Cold Roses“. Ich hatte neulich in einem anderen Thread „off topicerweise“ versucht zu erklären, warum „29“ für mich rückblickend so viel bedeutender ist als z.B. „Jacksonville City Nights“ (es tut mir leid, BUllitt, immer wieder muss ich auf deinem LIebling herumhacken;-)). Meine anfängliche „JCN“-Euphorie kann ich nur noch bedingt nachvollziehen. Es gibt – neben einer Hand voll fraglos überragender Songs („The End“, „A Kiss Before I Go“) – einfach zu viele lediglich solide Country- Stücke auf dem Album, die eben so oder so ähnlich auch von vielen anderen Künstlern stammen könnten. Insgesamt scheint für mein Empfinden hier nur sehr selten das Genie des Ryan Adams durch, während „29“ mit „Love Is Hell“ zusammen am ehesten jene Facette der Adams´schen Songkunst darstellt, die ihn für mich eben nicht bloß zu einem Ausnahmekünstler, sondern zu dem besten Songwriter seiner Generation macht. Songs wie „Strawberry Wine“ oder „Blue Sky Blues“ sind so unverkennbar Ryan Adams, strahlen Charakter und Seele aus. Ich schätze zwar an RA ausdrücklich auch die Bandbreite an Musikstilen, die er beherrscht, seine Fähigkeit, scheinbar nach Belieben in Rollen zu schlüpfen. Wenn es aber eine musikalische Facette gibt, die m. E. am unverkennbarsten seine Handschrift trägt und seine Persönlichkeit atmet, dann ist sie auf diesen beiden Alben zu hören.
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