Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#11240345  | PERMALINK

udw
so little gets done

Registriert seit: 22.06.2005

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vorgarten
das interessante scharnier-album zwischen hancocks erstem sextett und der mwandishi-band, und doch so viel mehr. zugeschrieben tootie heath, aber eigentlich steckt wohl sein neffe mtume dahinter, der hier fast alle stücke komponiert hat, die wiederum eine vertonung der ideen seines pan-afrikanistischen lehrers maulana karenga sind (dem erfinder der „kwanzaa“). die besetzung der unter shahili-namen auftretenden musiker ist irre: neben den beiden heath-brüdern plus sohn/neffe sind hancock und buster williams aus der kommenden mwandishi-band dabei, außerdem don cherry und ed blackwell. sehr percussionlastig natürlich, dazwischen programmatische ansagen, ein schöner coltrane-spiritual-drift und ein bisschen störfeuer von cherry. hancock spielt sehr frei hier, ausschließlich akustisch, das hat biss und feuer und sinn für raum. liner notes sind von imamu amiri baraka, sie beziehen sich auf karenga und sprechen von „revolutionary art“. hancock nimmt das im gleichen monat wie FAT ALBERT ROTUNDA auf (november 1969), der „mwandishi“-name bleibt eine zeitlang in verwendung, die dazugehörige band findet im buddhismus bald weniger radikale leitideen.

Spannendes Album. Danke, @vorgarten.
„Mwandishi“ mag ich eh sehr gerne.

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