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Anonym
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gypsy-tail-wind Da dachte ich schon beim Abtippen, dass wohl auch eine ungelenke Übersetzung an der Formulierung schuld sein könnte („… in Partituren von Quartetten und in der Musik im Allgemeinen die note sconte zu suchen und ihnen Gewicht beizumessen“ schreibt Brunello im Booklet) – leider ist keine italienische Version drin, nur drei Übersetzungen (eng/frz/dt). Englisch heisst es: „He always invited his students … to look for and give importance to note sconte in the scores of the strinq quartets and in music in general.“ – das ist immerhin in allen drei Versionen (die frz. tippe ich nicht auch noch ab) ziemlich deckungsgleich, vielleicht also doch eher etwas ungelenk formuliert, denn klar, nicht jede „versteckte“ Note ist dann auch wichtig … da kann ja Bach gut als Beispiel dienen, die Choralvorspiele (die hier gerade mit Levit laufen und in den bereits angekündigten Sendungen auch vorgestellt werden) etwa, in denen gewisse Themen sich ja erst aus der „Begleitung“ herausschälen.
Danke dennoch fürs Abtippen! Ich verstehe die note sconte wohl etwas anders, es sind weniger versteckte als weg- und fortgelassene Noten. Also in dem Sinn zu fragen: Warum folgt hier auf diese Note nun diese und keine andere? Warum wurde dieser Weg beschritten und kein anderer, ja auch immer mögliche? Insofern Paul Bley mit seiner Frage, die er für die wichtigste hielt: „What’s next?“ Aber vielleicht irre ich mich da in der Übersetzung. Und schließlich, was ja auch dabeisteckt, der Gedanke, den Musil fast unmäßig hin- und hergedreht hat: „Es könnte auch anders sein …“
Danke für die Links zu Korstick. Das hört sich alles nachvollziehbar an, aber mir geht es mit seinem langsamen Satz von op. 106 trotzdem wie ihm als 11-Jährigem mit Elly Ney.
Die Bach-Bearbeitung von Febel höre ich mir gerade auf Dutube an. Das ist schon interessant, berührt mich aber kaum. Das Bearbeitungsprinzip, falls es sowas gibt, scheint eine Art Überlagerung, Amplifikation zu sein. Keine Weiterführung. Da halte ich mich lieber an die note sconte von Bach. Unheimlich laut ist Febel, anders gesagt.
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