Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind
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Gefällt mir sehr, sehr gut. Und ja, das Cover passt auch. Inzwischen mag ich ja das neue Design bei alpha lieber als die älteren CDs, am Anfang war ich nicht gleich überzeugt, alle Cover sind ja auch nicht gut (waren’s aber auch früher nicht).

Nach einer halben Stunde Stille, die nach dem Verklingen des „Lied von der Erde“ nötig war, jetzt etwas Leichteres:

Glossa gibt es seit ein paar Monaten beim Vertrieb auch, inzwischen ist auch ein wenig was dort, nicht nur Neuheiten (wie die beiden Weber-CDs von Hoeprich, die ich gestern kaufte), und ein geschätzter Stammkunde, der einst auch einen Laden führte, hat einiges an „essentials“ zusammengestellt, die ich auch durchgucken konnte (wobei ich erfreut feststellen konnte, dass ich wohl ein Drittel davon bereits selbst im Regal stehen habe). In diese ebenfalls toll gestaltete CD hörten wir nicht rein, drum bin ich jetzt umso gespannter. Hoeprich und das Orchestra of the Eighteenth Century spielen natürlich auf alten Instrumenten – und Hoeprich, der die Liner Notes gleich selbst schrieb, hat auch einen Absatz über das Instrument (bzw. die Instrumente) geschrieben, das der Widmungsträger der beiden Konzerte Webers, Heinrich Baermann, gespielt haben dürfte, und über jenes, das er für die Aufnahme verwendet hat. Zwischen Webers Opp. 73 und 74 ist das einsätzige Klarinettenkonzert von Karol Kurpinski eingeschoben, über dessen Entstehung wenig bekannt ist – angenommen wird, dass es sich um ersten Satz eines längeren Werkes handelt, dessen Rest aber verschollen ist. Kurpinski (1785-1857) hatte einst einen Schüler Namens Chopin … und in sein Klarinettenkonzert hat er ein Zitat aus Mozarts Klarinettenkonzert, genauer aus dessen Adagio, eingeschmuggelt.

In diese andere Hoeprich/Weber-Neuheit konnte ich gestern bereits reinhören, da ein geöffnetes Exemplar vorlag. Mal wieder Caspar David Friedrich mit einem munteren Bildchen von drauf, zudem auch die gleiche Primaria, Catherine Manson, die bei den Konzerten als Konzertmeisterin, und auch als Primgeigerin des hier spielenden London Haydn Quartets wirkt. Zwischen den Quintetten von Weber und Krommer ist hier ein weiteres weniger bekanntes Stück eingestreut, das Adagio aus Heinrich Baermann (dem gerade erwähnten Widmungsträger der Weber’schen Klarinettenwerke) Quintett es-Dur Op. 25/3. Auch hier wieder Liner Notes von Hoeprich selbst. Die Aufnahme hallt etwas, zumindest auf der Anlage beim Vertrieb war das etwas störend, aber das Spiel aller Beteiligten wiederum so toll, dass das am Ende gerne in Kauf genommen wird. Mal abwarten, ob mich der Klang mit meiner bescheideneren Ausstattung etwas weniger stört. (PS: stört überhaupt nicht bei mir, klingt im Gegenteil sehr warm und nah aufgenommen.)

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