Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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soulpope
"Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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gypsy-tail-wind Die letzte Einspielung von Reinbert de Leeuw – Mahlers „Lied von der Erde“, arrangiert von Leeuw für ein kleines, fünfzehnköpfiges Ensemble aus Bläsern, Streichern, Harfe, Harmonium, Klavier/Celesta und Perkussion. Das greift die Schönberg’sche Tradition des ab 1918 aktiven „Vereins für musikalische Privataufführungen“ wieder auf, in dessen Rahmen „die besten Spieler […] wöchentlich minutiös einstudierte Konzerte vor einem ausgewählten Publikum“ gaben. „Die Presse war nicht willkommen, Applaus oder Buhrufe waren verboten. Neben Klavier- und Kammermusik wurden auch Orchesterwerke in Bearbeitungen für Streichquintett, Bläser, Klavier und Harmonium gespielt“ (aus den Liner Notes von Thomas Dieltjens) – also exakt die hier gehörte Besetzung. Bläser sind sechs dabei: Flöte/Piccolo, Oboe/Englischhorn, Klarinette, Klarinette/Bassklarinette, Fagott/Kontrafagott, Horn. Das Stück wirkt in dieser kleinen Fassung viel zarter, es ist natürlich ein anderes Piano möglich, eine viel intimere Stimmung herrscht vor – und klar, dass dies das letzte Projekt De Leeuws war, dass er nach dessen ersten Aufführung auf eine möglichst baldige Aufnahme drängte – und kurz nach Abschluss, wie es in den Liner Notes heisst, „seinen eigenen Abschied vom Leben bekanntgab“, gibt der Aufnahme natürlich noch eine andere Dimension. Der Tenor, Yves Saelens, ist mir neu, die Mezzostimme von Lucile Richardot hingegen zählt zu den derzeit geschätztesten in diesem Haus, und Richardots Mitwirken wäre allein schon Kaufgrund genug gewesen. Bin jedenfalls ziemlich platt von dieser zwar inzwischen einigermassen vertrauten (nicht in diesem Gewand, klar) aber doch unfassbaren, grandiosen Musik.

Liest sich sehr interessant und die Cover Art hat eine nicht unbeträchtliche Haptik …. hmmmmh ….

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  "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)