Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Über die Klasse der Klassik › Ich höre gerade … klassische Musik! › Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!
Grüsse in die Runde! Den Papa Böhm guckte ich gestern im Bild an … war mit einem Freund unterwegs (zunächst draussen, gestern war hier zum zweiten Mal diesen Spätsommer/Herbst der letzte schöne Tag, jetzt regnet es wieder für eine Weile) und wir schlichen uns noch rein und guckten die Ausstellung bei uns im Haus an: Fotos von Klaus Hennch, der in der Tonhalle seit ca. den 50ern oder 60ern so viel photographieren durfte, wie er wollte (weil er sich dabei so anstellte, dass nicht mal eine Diva wie Karajan sich gestört fühlte). Der Nachlass ist bei uns, was bestens passt, weil bei uns auch das Archiv der Tonhalle lagert … und jetzt haben halt zwei Ausstellungsmacherinnen einen kleine (mittelprächtige) Ausstellung eingerichtet, mit einigen sehr tollen Aufnahmen, v.a. eine von Grumiaux/Haskil, unscharf eingefangen beim Abgang von der Bühne, mit dem Publikum in den ersten Reihen im Hintergrund, die ich sofort an die Wand hängen würde, aber auch Gulda, Anda, Celibidache, Abbado, Rubinstein, Szeryng, Milstein usw. – die waren alle mal da im Lauf der Jahre. Sehr toll ist auch eine von Silvia Caduff – nicht die erste Frau, aber zwischen 1930 bis 2008 die einzige (!!!), die am Pult der Berliner stehen durfte.
Gestern vormittag war ich zu einem ruinösen Besuch beim Vertrieb (es kamen über zwei Dutzend Sachen mit, auch ein paar kleine Boxen – die Supraphon Panenka/Suk/Chuchro-Beethoven-Konzerte-Box kam just, als ich dort war, auch noch … Tripelkonzert, ist eine Weile her, aber da wird halt bestellt, wenn grad sonst was ansteht bzw. wenn Neuheiten kommen, wie gestern, sind die anderen Bestellungen auch dabei).
Eine CD, die ich natürlich mitnehmen musste, auch wegen meiner heutigen Sendung auf StoneFM ist diese, sie erscheint offiziell nächste Woche:
Los geht es mit einem launigen Ding von Léo Ferré: „Muss es sein? Es muss sein!“, von Valter Sivilotti für Cello, Streicher und Percussion arrangiert und mit Einbettung von Ferrés Stimme. Dann folgt das Streichquartett Nr. 16 Op. 135 in einer Fassung für Streichorchester und danach Giovanni Sollimas „Note sconte“ (Sollima habe ich im Mai auf StoneFM schon mal kurz vorgestellt) in der ersten Fassung für Streichorchester, bis hierhin Aufnahmen vom Oktober 2019 mit der Kremerata unter Mario Brunello (der auch das Cello im Ferré-Stück spielt), dann folgt noch eine Streichorchester-Fassung von Nr. 14 Op. 131, die schon 2011 unter der Leitung von Gidon Kremer entstand (der auch mitspielt). Die Besetzung besteht aus einem Dutzend Violinen, fünf bis sechs Bratschen, drei bis vier Celli und zwei Kontrabässen. Muss es sein? Vermutlich nicht, aber das ist natürlich gerade so sehr Kremer-Musik (also aus der baltischen Klangwelt, der russischen, irgendwo zwischen Kancheli, Pärt und Weinberg – daher ja: Es muss sein!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba