Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II) › Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
was
tezuka
was
stormy-mondayHopper macht mir richtig Angst in dem Film.
Stimmt, ein richtig fieses Arschloch, dieser Frank. Da kommt bei mir auch an keiner Stelle auch nur die Spur von Mitgefühl oder gar Mitleid auf.
Ich fand seine Rolle Klasse (die Fuck-Kanonade hat mich weniger gestört), direkte Unsympathie kam allerdings nicht auf, was unter anderem daran lag dass man bei den Figuren von Kyle McLachlan und von Laura Dern zu keinem Zeitpunkt den Eindruck hatte es mit realen Personen zu tun zu haben. Alles war so sehr auf Karikatur, auf Klischee angelegt, die Ästhetik von Groschenromanen und Highschoolfilmen durch eine Pop-Art-Brille betrachtet, dass man sich zu keinem Zeitpunkt mit den Protagonisten idetifizieren kann. Da sind Frank und seine Gangster-Kumpels nicht wirklich ein Kontrast dazu, sondern faszinieren im Gegenteil dazu eher… (Wollte eh wieder mehr über Filme schreiben, David Lynch ist ein Regisseur mit dem ich mich in letzter Zeit etwas näher beschäftigt habe, vielleicht führe ich was ich oben schrieb mal anhand von anderen seiner Filme mal etwas mehr aus…)
Stimmt schon, alles in diesem Film ist überzogen. Gleich zu Beginn, der breit grinsende Feuerwehrmann, der uns zuwinkt, dese Vorstadtidylle, und doch weiß man, dass uns Lynch sehr bald auch die andere Seite dieser verlogenen Herrlichkeit präsentieren wird. Das ist ja bei Twin Peaks nicht viel anders. Ich habe mir den Film gestern mit einer Bekannten angesehen, die ihn noch nicht kannte und an ihren Reaktionen konnte ich sehr gut feststellen, wie Lynchs Film beim ersten Sehen wirkt. Bei ihr kamen Emotionen auf, sie hätte diesem Frank am liebsten alles Schlechte der Welt gewünscht. Naja , ich habe dann zumindest versucht, die ganzen Hintergrundinfos auszublenden.
Klar, aber nach mehrmaligen sehen ist man doch durch mit diesem Malen nach Zahlen. Ganz anders dagegen der famose „Mulholland Drive“, indem man den Eindruck hat es in jeder Szene mit realen Personen zu tun zu haben, so dass das Surreale darin um so mehr reinhaut.
Finde übrigens gar nicht das Frank nichts mitleiderregendes hat, man denke nur an seinen ersten Auftritt, indem auf „Schnauze, das heisst Daddy!“ ein „Baby will jetzt ficken!“ folgt.
pfingstluemmel
cycleandale Ich kann ja mit Lynch so gar nichts anfangen. Aber dann dreht der mit The straight story ein kleines Meisterwerk!
Naja, David Lynch hat seinen besten und interessantesten Film (Eraserhead) gleich zu Beginn seiner Karriere gedreht, alles danach muss zwangsläufig enttäuschen, wenn auch auf hohem Niveau.
Weiss gar nicht ob besonders schräg besonders interessant ist. Trotzdem ein sehr guter Film der mich zu Lynch bekehrt hat. Kann übrigens wenig mit dem Begriff „sperrig“ anfangen der immer im Zusammenhang damit genannt wird.
--