Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Über die Klasse der Klassik › Ich höre gerade … klassische Musik! › Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!
yaiza über die „vierhändige Klaviertrio“-Version mit Tal & Groethuysen, Sergey Malov und Raphaela Gromes bei eine Konzert im Feb. 20 machte ich sogar „meinen Frieden“ mit der #5. Den Minimal Music-Gedanken, der öfters mal zu Anfang des Beethoven-Jahres erwähnt wurde, finde ich auch interessant.
clasjazDas mit dem Minimal-Music-Gedanken verstehe ich nicht. Könntest Du da noch etwas zu sagen, @yaiza? Und welchen Krieg hattest Du mit der Fünften? Störte Dich der Anfang so, dass er sich weiter getragen hat über die anderen Sätze? Es ist schon ein eigener Anfang, aber das ist er bei Beethoven doch oft – gerade in den Klaviersonaten – und frage mich nicht, wieso ich es dazu passend finde, dass er kaum je ein Ende findet, außer besonders in den späten Streichquartetten. Bei Beethovens Klaviersonaten neulich dachte ich: Er hat bestimmt lange daran gearbeitet, bis der erste „Einfall“ dann doch der richtige war, wie unausweichlich schön.
@clasjaz ertappt. Ich hatte nicht bedacht, dass „wer den Frieden macht“, vorher „im Krieg“ mit etwas gewesen sein muss… ich war dann doch nicht im Krieg mit der Fünften, sondern wich ihr eher aus, machte einen Bogen… da half mir nicht die Erklärung zur knappen Motivik, beim Hören setzte sich bei mir der „Ja, wie oft denn noch“ und „Ist ja gut“ – Gedanke fest… das prägnante Motiv überlagerte alles. Dazu kommt der Kult, Pathos – irgendwie war das nix für mich…
Mir sagte Karl-Heinz Ott nichts, aber seinen Kommentar in einer aspekte-Sendung fand ich ganz interessant https://www.zdf.de/kultur/aspekte/beethoven-symphonik-aspekte-07-02-20-100.html (ca. 2min)
Aus ‚Reduktion‘ und ‚Minimalismus‘ habe ich wohl in meinem Kopf ‚Minimal Music‘ gemacht — ich hab’s mir gerade nochmal angeschaut… (vollständige Sendung mit Igor Levit als Studiogast https://www.zdf.de/kultur/aspekte/aspekte-vom-7-februar-2020-100.html) An anderer Stelle hörte ich von ‚Schlichtheit und radikaler Verkürzung‘.
Gut zwei Wochen später saß ich dann in o.g. Konzert und hörte die Bearbeitung für Klavier zu vier Händen, Violine und Violoncello von Carl Burchardt an. Abgesehen davon, dass mir kammermusikalische Fassungen meist besser gefallen, diese andere Herangehensweise half mir irgendwie auch… vom Gedanken zu absichtlicher Übertreibung, auf die Spitze treiben etc. bzgl. der Wiederholungen kann ich mich aber auch noch nicht lösen.
--