Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

#11229203  | PERMALINK

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yaiza Die Beethoven-Sinfonien stehen hier auch… und waren lange Zeit meine einzige Gesamtausgabe… In diesem Jahr gesellte sich aber die WiederVÖ der Scherchen-Aufnahmen aus den 1950ern dazu. Eine wirklich interessante VÖ für Scherchen-Nachzügler wie mich und er kam ja erst über @gypsy-tail-wind ’s Hinweis (Musikalisches Opfer) auf meinen Schirm. Über die „vierhändige Klaviertrio“-Version mit Tal & Groethuysen, Sergey Malov und Raphaela Gromes bei eine Konzert im Feb. 20 machte ich sogar „meinen Frieden“ mit der #5. Den Minimal Music-Gedanken, der öfters mal zu Anfang des Beethoven-Jahres erwähnt wurde, finde ich auch interessant. Beim späteren Nachhören unter diesem Gesichtspunkt gefielen mir auch die Einspielungen von Kegel und Scherchen. Die #9 hört sich bei Scherchen sehr ungewohnt an. Das wollte ich nochmal erkunden, aber da warte ich auf einen geeigneten Moment.

Wenn es einen Frühling gibt, dachte ich beim Wiederhören von Kegels Beethovens Sechster, dann – jetzt. Also da. Scherchens Einspielungen kenne ich nicht, seine – tatsächlich dann seine – „Kunst der Fuge“, aber warum er in Mahlers Fünfter das Scherzo zusammengestrichen hat, verstehe ich bis heute nicht. Vielleicht wollte er sagen, dass dieses monströse Scherzo schon vom ersten Takt ab monströs ist? Oder schlichte Dinge, wie Plattenfirma, keine Zeit und so etwas?

Das mit dem Minimal-Music-Gedanken verstehe ich nicht. Könntest Du da noch etwas zu sagen, @yaiza? Und welchen Krieg hattest Du mit der Fünften? Störte Dich der Anfang so, dass er sich weiter getragen hat über die anderen Sätze? Es ist schon ein eigener Anfang, aber das ist er bei Beethoven doch oft – gerade in den Klaviersonaten – und frage mich nicht, wieso ich es dazu passend finde, dass er kaum je ein Ende findet, außer besonders in den späten Streichquartetten. Bei Beethovens Klaviersonaten neulich dachte ich: Er hat bestimmt lange daran gearbeitet, bis der erste „Einfall“ dann doch der richtige war, wie unausweichlich schön. Hingegen Mozart kann man beim Spiel auf der Wiese zurufen, mach doch mal eine Sonate oder ein Klavierkonzert und sofort hat er etwas aus dem Ärmel geschüttelt. Das muss man deshalb nicht mögen …

PS: Ganz vergessen war Herbert Kegel in diesem Jahr nicht. Im DLF galt ihm am „100.“ (geb. 29.07.1920) immerhin das ‚Kalenderblatt‘.

Das genügt nicht … Aber der gute DLF, auch mein Hausradio. Ich hoffe, es gab Kloppereien in der Redaktion zwischen Kalenderblatt und Langer Nacht. B-)

(Mir ist ein Schnitzer untergekommen, nachlassendes Multitasking: Nicht Kegels Einspielung der „Dreigroschenoper“ habe ich – falls es die überhaupt gibt -, sondern die „Sieben Todsünden“. Ich dachte an sie und schrieb doch das andere. Pardon.)

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