Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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bullschuetz

Registriert seit: 16.12.2008

Beiträge: 2,238

@nicht_vom_forum Genau, das ist der Punkt! Das Logo, die Werbung, die ganze Marketingstrategie besagte: Ist es nicht das irdische Paradies, in Amerika, in den Suedstaaten als Schwarzer zu leben?

Ich habe hier in diesem Thread ja recht penetrant mein Unbehagen mit dem CA-Konzept kundgetan, aber bei Uncle Ben begreife ich den Einwand wirklich nicht recht. Natürlich hat das mit dem „Braver Haussklave“-Konzept zu tun, es ist im Kern nicht nur rassistisch, sondern halt auch wirklichkeitsverschleiernd ideologisch: Wenn der Schwarze nett lächelt und den guten Onkel gibt, darf er sogar seine eigene Farm gründen und mit der immer glücklichen Großfamilie wohlhabend auf dem Lande leben. Das ist so derartig dämlich geschichtsklitternd, dass ich staune, wie wenig das früher hinterfragt wurde. Auf den Reisfeldern in South Carolina und andernorts waren die Schwarzen doch nicht lächelnde Existenzgruender oder gar glücklich im Kreise ihrer Kinder, Enkel und Neffen ergrauende Agrarkapitalisten, sondern Sklaven! Ehrlich: Dieser bizarre Werbespot veranschaulicht mustergültig, warum es gut war, dass das Unternehmen sich endlich von so einem Stuss gelöst hat.

Und das müsste auch deutschen TV-Guckern nicht verborgen bleiben. Womöglich hatten sie ja „Roots“ gesehen. Das lief in Deutschland Ende der 70er-Jahre mit hohen Einschaltquoten zur besten Sendezeit. Der Kontrast zwischen der Serie und dieser Werbung ist ja augenfaellig.

zuletzt geändert von bullschuetz

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