Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …

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go1
Gang of One

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Beiträge: 5,644

bullschuetz@ go1 Ja, ist strenggenommen offtopic. Aber vielleicht auch kein Zufall, dass eine CA-Debatte schnell beim Thema Mikroaggression und bei Jim Knopf landet. Viele Leute empfinden das, glaube ich, als auf diffuse Weise irgendwie zusammengehörend.
Das mag auch daran liegen, dass AfD-Heinis das alles gerne genüsslich zusammen in einen Topf rühren und die Suppe dann „Die Meinungsfreiheit ist bedroht“ nennen. Das ist mir derartig unsympathisch, dass ich am liebsten aus Trotz alles super finden möchte, was die anprangern.
Aber mein Unbehagen geht davon trotzdem nicht ganz weg.

Klar. Der verstorbene Michael Brooks hat in dem Zusammenhang davon gesprochen, dass man es mit einer Menge „confused moralism“ zu tun kriege. Es scheint eine Menge (meist jüngere) Leute zu geben, die eine Berufung zum Sittenwächter in sich entdecken – heute verteilt über das ganze politische Spektrum, nicht nur auf der Rechten (Stichworte: „cancel culture“, „public shaming“, „calling out“ etc.) – Leute, die sich anscheinend mehr für individuelles (Fehl-)Verhalten interessieren als für gesellschaftliche Strukturen. Die Dummheiten, die in der linken Hälfte dieses Sumpfes wachsen, sind ein gefundenes Fressen für die Kreaturen in der rechten Hälfte, die damit immer neuen Stoff erhalten, um ihre Geschichten vom Untergang des Abendlandes fortzuspinnen. Ich habe auch die These gehört, dass die sozialen Medien, vor allem Twitter, ein besonders günstiges Mikroklima für solche Sumpfblüten schaffen – aber da kenne ich mich nicht gut aus. Gerade in letzter Zeit scheint das vermehrt diskutiert zu werden, weil es einfach vielen Leuten auf die Nerven geht.

Meinst Du, dass es hier im Forum (im politischen Salon) einen eigenen Thread dafür geben sollte? Mit „kultureller Aneignung“ hat das ja nur manchmal was zu tun.

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To Hell with Poverty