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bzw, doch hier
Keith Jarrett muss all seine Überredungskunst mobilisiert haben an jenem Januartag 1983, als er in einem New Yorker Restaurant seine Pläne für eine Trio-Aufnahme mit Standards aus dem Great American Songbook entwickelte. Für den Schlagzeuger Jack DeJohnette gab es da keine Probleme. Er kannte den exzentrischen Pianisten aus langjähriger Partnerschaft in Bands von Charles Lloyd und Miles Davis, um zu wissen, dass man mit ihm auch aus diesem populären Material Gewinn ziehen konnte.
Aber Gary Peacock? Der Bassist hatte eine lupenreine Avantgardekarriere hinter sich, hatte mit Paul Bley und Jimmy Giuffre, mit Roland Kirk und Archie Shepp, mit Don Cherry und Roswell Rudd experimentiert und im Trio mit Albert Ayler die Jazztradition hinter sich gelassen, hatte zeitweise die Musik ganz aufgegeben, um sich in Japan mit fernöstlicher Philosophie zu beschäftigen und nach seiner Rückkehr in Amerika im Alter von 37 Jahren Mikrobiologie zu studieren. Wobei die Musik dann, wenn überhaupt noch, einer sorgfältigen Prüfung unterzogen wurde, bevor man sich ihr wieder näherte. Und jetzt sich mit diesem Sammelsurium aus Revueschlagern und Songs aus Broadway-Musicals auseinandersetzen?
und ab da muss man zahlen
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