Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism … › Antwort auf: Culture Wars, Kulturelle Aneignung, Identitätspolitik, Wokeism …
herr-rossi
…Worüber in Deutschland geborene und aufgewachsene Menschen mit „Migrationsvordergrund“ (wie das ein Comedian mal genannt hat) tatsächlich klagen, ist, dass dann aber häufig penetrant weitergefragt wird, woher sie denn eigentlich kämen, und die Frager sich eben nicht mit der einfachen Antwort zufrieden geben. Wenn Betroffene diese Erfahrung machen, kann man das auch nicht einfach als „Konstrukt“ abtun.
go1
…Weder die Autoren der Anstalt noch die anderen User dieses Forums wollen die Frage nach der Herkunft „tabuisieren“. Der Sketch bezweckt, Leuten, die das Konzept der „Mikroaggression“ nicht kennen, vor Augen zu führen, was damit gemeint ist und wie sich so etwas anfühlt. Das ist nichts weiter als eine unterhaltsame Anregung zur Selbstreflexion …
Nett, dass ihr mir den Sachverhalt nochmal erklärt, aber er ist mir durchaus bewusst, deshalb verhalte ich mich ja wie eingangs beschrieben. Meine Selbtreflexion ging eben einen Schritt weiter, weil ich festgestellt habe, dass das Narrativ vom „auf den Schlips getretenen Ausländer“ so nicht aufgeht oder sich zumindest keinesfalls verallgemeinern lässt. Um im Bild zu bleiben: Ist es es nicht auch eine rassistische Mikroaggression, wenn ich einen Nichtweißen explizit nicht nach seiner Herkunft Frage, einen Herkunftsfdeutschen oder jemanden mit europäischen oder angloamerikanischen Wurzeln aber schon? Wie gesagt, ich selektiere unbewusst in „Opfer“ und „Nichtopfer“ und halte das für ziemlich bedenklich und solche Darstellungen wie der Sketsch haben in der Vergangenheit genau diese Denkweise gefördert. Für mich ein Holzweg.
Aber da drehen wir uns jetzt im Kreis. Einigen wir uns auf lathos Einwurf: Es kommt auf den Kontext an.
--